Mosetig von Moorhof Albert, Chirurg. * Triest, 26. 1. 1838; † Wien, 25. 4. 1907. Stud. an der Univ. Wien Med., 1861 Dr. med.; trat in die II. chirurg. Klinik als Schüler von Dumreicher (s. d.) ein, wurde 1866 Priv. Doz. für Chirurgie, 1875 tit. ao. Prof., 1898 ao. Prof. und tit. o. Prof. an der Univ. Wien. Bald darauf Hofrat. 1871 erhielt er ein Primariat am Krankenhaus Wieden, 1875/76 war er Supplent der I. chirurg. Univ. Klinik in Wien, 1891 übernahm er die Leitung der 2. chirurg. Abt. im Allg. Krankenhaus. An den Feldzügen 1866, 1870/71, 1878 und 1885 nahm M. als Chefarzt teil und wurde ein ausgezeichneter Kriegschirurg. Er war Mitbegründer und Chefarzt der Wr. Freiwilligen Rettungsges. und wirkte als Gen.Chefarzt der freiwilligen Sanitätspflege des Dt. Ritterordens. 1872 nob. Mit der von M. inaugurierten Einführung des Jodoforms in die Antiseptik war ein bedeutender Fortschritt gegenüber dem Listerschen Karbolspray erreicht. Für die Behandlung der Knochentuberkulose empfahl er die Jodoformplombe, die nach exakter Entfernung des krankhaften Gewebes die Knochenhöhle als „Lückenbüßer“ ausfüllte, bis organ. Material den Defekt deckte. Mit Milchsäureätzung der Ulcera suchte er die Kehlkopftuberkulose zu bekämpfen. Versuche, Krebszellen durch Anfärbung mit Methylenblau zu zerstören, mißlangen.