Mühlberger, Karl (1857-1944), Komponist

Mühlberger Karl, Komponist. * Spitz a. d. Donau (NÖ), 21. 8. 1857; † Wien, 15. 3. 1944. Von seinem Vater, der in Spitz als Dir. einer Musikschule und als Kapellmeister wirkte, erhielt M. den ersten Musikunterricht, den er später am Wr. Konservatorium bei Hellmesberger (s. d.) und Schubert fortsetzte, wo er auch in Violine, Posaune, Klavier und Musiktheorie ausgebildet wurde. Nach seiner dreijährigen Militärdienstzeit, in deren Verlauf er den bosn. Feldzug mitmachte, war M. kurze Zeit als Regenschori in Steyr, wurde abermals zum Militär einberufen und kam nach Teilnahme an der Bekämpfung des Aufstandes in Süddalmatien (1882) zu der eben neu aufgestellten und von Komzák (s. d.) geleiteten Musik des österr. IR 84 nach Wien. 1885 wurde M. zur Musik des IR 4 „Hoch- und Deutschmeister“ versetzt, wo er unter Ziehrer als stellvertretender Regimentstambour und Dirigent tätig war. 1890–97 diente er als Regimentstambour bei der Musik des IR 47 in Graz und kam 1897 nach Innsbruck zur Musik des 1. Tiroler Kaiserjägerrgt., als deren Kapellmeister er bis November 1918 wirkte. Von M.s zahlreichen Kompositionen wurde sein Marsch „Mir sein die Kaiserjäger“ (komponiert 1915 unter Verwendung des Kaiserjägerliedes von M. Depolo, der damals als Off. im 1. Tiroler Kaiserjägerrgt. diente) am bekanntesten.

W.: Militärmärsche; etc.
L.: Völk. Beobachter vom 21. und 22. 3. 1944; Frank–Altmann.
(E. Rameis)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 406
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