Müller-Guttenbrunn, Herbert (1887-1945), Schriftsteller und Journalist

Müller-Guttenbrunn Herbert, Schriftsteller und Journalist. * Wien, 5. 6. 1887; † Klosterneuburg (NÖ), 10. 4. 1945. Sohn des Schriftstellers Adam M. (s. d.), hieß ab 1918 amtlich M.-G.; stud. an der Univ. Wien ab 1906 Jus, 1911 Dr. jur. Gründete 1926 in Wien die Z. „Das Nebelhorn“, in der er mit Witz und Satire Unzulänglichkeiten auf allen Gebieten, bes. aber in Presse und Politik, angriff und sich als scharfer Gegner jeder unlauteren Haltung zeigte. Selbst ein Vorbild naturnahen, unverbildeten Lebens, frei heitsliebend, sportlich und in der Landwirtschaft tätig, gab M.-G. in seinen Beitrr. Leitgedanken zur Gesundung des äußeren und inneren Menschen. Wegen seiner zahlreichen Gegner im Pressewesen und wegen der allg. wirtschaftlichen Notlage der 30er Jahre stellte das „Nebelhorn“ nach siebenjährigem Bestehen sein Erscheinen ein, und M.-G. arbeitete weiter als Schriftsteller und Landwirt. Seine Erzählungen und Bühnenspiele bezeugen Phantasie, Formbegabung und Humor.

W.: Die Frauen von Utopia (Komödie), 1914; Panoptikum der Maschinenzeit, 1933; Zeit aus den Fugen, 1934; Mystik der Sprache, 1934; Mensch und Erde, 1937; Der Weg zur inneren Freiheit, 1937; Der Weg zur äußeren Freiheit, o. J.; Die Wiederkehr Zarathustras, o. J.; zahlreiche Beitrr. in Z. Hrsg.: Das Nebelhorn, 1926–34.
L.: Neue Wr. Tagesztg. vom 12. 4. 1950; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Kürschner, 1934, 1973; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 4, S. 1458.
(V. Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 430
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