Müller, Franz Josef (1853-1917), Industrieller

Müller Franz Josef, Industrieller. * Groß-Schönau (Velký Šenov, Böhmen), 3. 12. 1853; † ebenda, 11. 6. 1917. Ging nach beendeter Schlosserlehre auf Wanderschaft und erhielt in Werkstätten der Univ. Zürich, wo er als Mechaniker arbeitete, Anregungen zu wiss.-techn. Untersuchungen. Als Werkmeister einer Knopffabrik in Löbau (Sachsen) kam er auf die Metalloberflächenveredelung. 1883 errichtete er in Groß-Schönau einen Gewerbebetrieb zur Galvanisierung von Zinkblechen. Gem. mit J. J. Hille gründete er 1885 die Nickelblechfabriken Hille & Müller in Schönau, 1895 in Porschdorf (Sachsen), 1905 in Düsseldorf-Reisholz. Die Fa. stellte als erste galvan. veredelten Bandstahl her. M. gilt als der Begründer der Nickelblechind. in Österr.-Ungarn. Seine Erfindungen galvan. Veredelungsverfahren sowie von Maschinen und Vorrichtungen zur Herstellung veredelter endloser Metallbänder in Fließfertigung wurden in Österr. und Deutschland patentiert.

L.: Rumburger Ztg. vom 25. 11. 1913, 14. und 19. 6. 1917; Bohemia vom 14. 6. 1917; Wirtschafts-Berr., Jg. 30, 1955, n. 19, S. 7 f.; Unser Niederland, Jg. 10, F. 125, 1958, S. 7; J. Fiedler, Heimatkde. des polit. Bez. Schluckenau, 1898, S. 166, 245; Die Großunternehmen im Dt. Reich, 1944, Bd. 7, S. 401; Hdb. der Großunternehmen, 1969, Bd. 1, S. 769.
(E. Marschner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 413
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