Müller, Georg (1840-1909), Sänger

Müller Georg, Sänger. * Frankfurt a. M., 13. 1. 1840; † Baden (NÖ), 13. 4. 1909. Sohn eines Hoteliers; sollte ursprünglich Architekt werden, wandte sich aber 21jährig, nach gründlicher Gesangausbildung bei Mulder, der Bühne zu. Er wurde zuerst für den Chor und für kleinere Rollen an das Stadttheater Bremen, 1862 nach Freiburg i. Br. und 1863 an das Stadttheater Frankfurt, wo er bereits als Manrico debut. hatte, engagiert. Nach mehrjährigem Wirken am Hoftheater in Kassel wurde er 1868 an die Wr. Hofoper verpflichtet, wo er während seiner fast 30jährigen Tätigkeit als lyr. und Heldentenor sich als eines der verwendbarsten Ensemblemitgl. erwies und vor allem in den Opern Mozarts, Meyerbeers und Wagners Hervorragendes leistete. Zu seinen besten Rollen zählten ferner Turriddu und Don José. 1888 wurde M. k. k. Kammersänger, 1897 Ehrenmitgl. der Wr. Hofoper.

Hauptrollen: Manrico (G. Verdi, Der Troubadour); Radames (ders., Aida); Raoul (G. Meyerbeer, Die Hugenotten); Johann v. Leyden (ders., Der Prophet); Lohengrin (R. Wagner, Lohengrin); Walther v. Stolzing (ders., Die Meistersinger v. Nürnberg); Lyonel (F. v. Flotow, Martha); Alessandro Stradella (ders., Alessandro Stradella); Don José (G. Bizet, Carmen); Turriddu (P. Mascagni, Cavalleria rusticana); Gf. Almaviva (W. A. Mozart, Figaros Hochzeit); Don Ottavio (ders., Don Giovanni); etc.
L.: Wr. Ztg. vom 14. 4. und AZ vom 15. 4. 1909; Rathaus-Korrespondenz vom 11. 4. und Amtsbl. der Stadt Wien vom 18. 4. 1959; Neuer Theater-Almanach, 1910, S. 168; Österr. Rundschau, Bd. 19, 1909, S. 401; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Katalog der Porträt-Smlg.; Kosch, Theaterlex.; Eisenberg, 1893, Bd. 1; R. Wallaschek, Die Theater Wiens, 1909.
(E. Marktl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 415
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