Müller, Georg (1866-1944), Historiker

Müller Georg, Historiker. * Neustadt (Cristian, Siebenbürgen), 28. 10. 1866; † Wolkendorf (Vulcan, Siebenbürgen), 2. 11. 1944. Legte nach Stud. in Jena, Budapest und Berlin 1889 die Grundprüfung aus Geschichte und latein. Sprache ab, 1923 Dr. phil. h. c. der Univ. Rostock; arbeitete als Stipendist am Vatikan. Archiv in Rom, wurde 1892 Hilfsarbeiter, 1894 Archivsekretär, 1909 Archivar, 1919 Oberarchivar und Dir. am Archiv der Stadt Hermannstadt und der Sächs. Nation, das er gewissenhaft betreute und dessen Bestände er mit großer Sachkenntnis auswertete. In seinen zahlreichen wiss. Arbeiten machte er sich bes. um die Erforschung der Verfassungsgeschichte der Siebenbürger Sachsen verdient.

W.: Siebenbürg. Gesetzgebungsformen 1690–1703, 1907; Die ursprüngliche Rechtslage der Rumänen im Sachsenlande, 1912; Die Türkenherrschaft in Siebenbürgen (1541–1688), 1923; Die Ursachen der Vertreibung des Dt. Ordens aus dem Burzenlande, 1925; Die sächs. Nationsuniv. in Siebenbürgen, 1928; Die dt. Landeskapitel in Siebenbürgen und ihre Dechanten 1192–1848. Ein rechtsgeschichtlicher Beitr. zur Geschichte der Landeskirche in Siebenbürgen, 1934; etc. Abhh. in Fachz. Bearb.: Urkundenbuch zur Geschichte der Dt. in Siebenbürgen, Bd. 2–3 (1342–1415), gem. mit C. Werner und F. Zimmermann, 1897–1902. Hrsg.: Beitrr. zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Dt. in Ungarn, H. 1–7, 1912–34.
L.: Kürschner, Gel. Kal., 1925–35; Wer ist’s? 1912–35.
(C. Göllner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 415f.
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