Müller, Laurentius (Anton) (1829-1906), Abt

Müller Laurentius (Anton), O. Praem., Abt. * Innsbruck, 13. 6. 1829; † Innsbruck-Wilten, 16. 11. 1906. Sohn eines Gutsbesitzers; trat 1848 in das Prämonstratenserstift Wilten ein, stud. Theol. am Priesterseminar in Brixen und an der Hauslehranstalt in Wilten, 1851 feierliche Profeß, 1852 Priesterweihe. War dann bis 1888 in verschiedenen Orten Tirols in der Seelsorge tätig. 1888 wurde M. zum 50. Abt des Stiftes gewählt. Unter seiner Regierung wurden insgesamt elf inkorporierte Kirchen (Aldrans, Tulfes, Judenstein, Sistrans, Amras, Igls, Vill, Ellbögen, Blasienberg, St. Sigmund, Pfarrkirche Wilten und Heilig-Wasser, wo er ein Sommerhaus erbaute und die Gastwirtschaftsräume vergrößerte) restauriert. M. begann u. a. den Bau der neuen Pradler Pfarrkirche, schuf im Stift neue Ökonomieeinrichtungen, erweiterte den Betrieb der Stifts-Kunstmühle, baute ein eigenes Elektrizitätswerk für das Stift und führte die Laienbrüder wieder ein. 1888–94 vertrat er die Prälatenkurie im Tiroler Landtag und war Mitgl. verschiedener Ausschüsse.

L.: Bothe für Tirol und Vorarlberg vom 16. 11., Neue Tiroler Stimmen vom 16., 17. und 19. 11. 1906; Revue de l’Ordre de Prémontré et de ses Missions, 1907, S. 40; Catalogus Canonicorum regulariam Wiltinensium, 1849–1907; L. Goovaerts, Écrivains, artistes et savants de l’ordre de Prémontré, Bd. 1, 1899, S. 614; H. Kramer, Der Tiroler Klerus in den Jahrzehnten vor 1914, in: Festschrift K. Eder zum 70. Geburtstag, 1959, S. 413; H. Lentze, Studia Wiltinensia, 1964, S. 273 f.
(F. Steinegger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 422
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