Munsch, Leopold (1826-1888), Maler

Munsch Leopold, Maler. * Wien, 15. 6. 1826; † Preßburg, 17. 6. 1888. Hotelierssohn; war 1853–67 im Min. des Äußeren als Beamter tätig, doch ermöglichte ihm seine Begabung als Zeichner (Privatunterricht bei L. Lonnstein) bereits ab 1849 Ausst. seiner Arbeiten. 1863–65 vervollkommnete sich M. in Abendkursen bei P. Geiger (s. d.). Seine Vorbilder waren die Landschaftsmaler Hansch (s. d.), Holzer (s. d.) und R. v. Haanen (s. d.). M. bevorzugte als Motive die Gebirgslandschaften Südtirols und des Salzkammergutes. Ein Auftrag für das Naturhist. Mus. (1886) führte zu zwei grandiosen Wandbildern. Im Nachlaß fanden sich noch über 200 Ölbilder und Aquarelle, über 2000 Zeichnungen und 30 Skizzenbücher. M. gehört zu den beliebtesten und besten Landschaftsmalern des 19. Jh.

W.: Lovrana-Volosca, Aquarell, Hist. Mus. der Stadt Wien; Stift Melk, Aquarell für das Album anläßlich der Hochzeit von Kronprinz Rudolf; Karikaturen aus seiner Amtszeit, Bleistift; etc. Ölbilder: Gegend bei Berchtesgaden, 1849; Der Großglockner von der Franz-Josefshöhe aus, 1859; Der Brand des Treumann-Theaters, 1863, Die Birke auf dem unausgebauten Turm von St. Stephan, 1872, beide Hist. Mus. der Stadt Wien; Das Fuscher Eiskar, 1866; Holzschlag im Wienerwald, 1868; Motiv aus Schluderns, 1871, Galerie der Akad. der bildenden Künste, Wien; Partie aus dem Prater, 1881; Partie aus dem Schönbrunner Park, 1882.
L.: Bénézit; Seubert; Thieme–Becker; Wurzbach; Kataloge des Österr. Kunstver., 1866 ff., der Jahresausst. des Künstlerhauses, 1869 ff.; A. Ilg, Vorwort zum Katalog der Nachlaßauktion bei Wawra, Wien 10. 12. 1888; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 2/1, 1898; Familienchronik, Privatbesitz A. und J. M., Wien (mit Werksverzeichnis).
(H. Schöny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 443f.
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