Mureşan, Andrei (1816-1863), Schriftsteller und Publizist

Mureşan Andrei, Dichter und Publizist. * Bistritz (Bistriţa, Siebenbürgen), 16. 11. 1816; † Hermannstadt (Sibiu, Siebenbürgen), 24. 10. 1863. Sohn einer aus der Maramuresch stammenden Bauernfamilie; stud. 1832–38 Phil. und Theol. in Blasendorf und wirkte 1838–40 als Lehrer und 1840–50 als Prof. am röm.kath. Gymn. in Kronstadt, wo er Mitarbeiter der rumän. Z. „Gazeta de Transilvania“ (Ztg. aus Siebenbürgen) und „Foaie pentru minte inimǎşi literatură“ (Bl. für Geist, Herz und Literatur) war. 1850–61 war M. als offizieller Übers. beim Gubernium in Hermannstadt tätig. Nachdem er mit den Verwaltungs- und polit. Behörden der Provinz in Konflikt geraten war, übersiedelte er nach Kronstadt, wo er sich der Literatur widmete. Einen Ruf an die Univ. Jassy lehnte er ab. Der Höhepunkt von M.s lyr. Schaffen fällt in die Revolutionsjahre von 1848/49. Sein Gedicht „Răsunetul“ (Echo) oder „Deşteaptă-te Române“ (Erwache, Rumäne!) wurde, vertont von A. Pann, zur Nationalhymne. M. kannte neben der rumän, auch die übrige moderne europ. Literatur sowie die Literatur der Antike. Er übers. Schiller, Herder, Bürger, Tacitus etc. ins Rumän. und verfaßte eine rumän. Sprachlehre in dt. Sprache. Der größte Tl. seiner unveröff. gebliebenen Werke ist verlorengegangen.

W.: Din poesiile lui A. M. (Aus den Gedichten von A. M.), 1862, 2. Aufl. 1881.
L.: Observatoriul, 1878, n. 47–64; I. Raţiu, Viaţa şi operile lui A. M., studiu istoric-literar (Leben und Werke von A. M., hist.-literar. Stud.), 1900; I. Lupaş, Din activitatea ziaristică a lui A. M. (Aus der journalist. Tätigkeit von A. M.), 1925; M. Bogdan, A. M. Contribuţiuni biografice (A. M., Biograph. Beitrr.), 1942; Wurzbach; D. Păcurariu, A. M., in: Istoria literaturii române (Geschichte der rumän. Literatur) 2, 1968.
(I. Bozac)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 445
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