Najmájer Marie von, Schriftstellerin. * Ofen (Buda, Ungarn), 3. 2. 1844; † Bad Aussee (Stmk.), 25. 8. 1904. Tochter eines Beamten der ung. Hofkanzlei; kam 1852 nach Wien, erlernte hier die dt. Sprache und erhielt gründlichen literar. und musikal. Unterricht. Sie zeigte schon früh schriftsteller. Talent und war in ihrer ursprünglichen Neigung zur Gedankenlyrik von den Dichtungen Schillers entscheidend beeinflußt worden. Die Ermutigung zur Hrsg. ihrer ersten Gedichtsmlg. verdankte sie der Anerkennung durch Grillparzer (s. d.). Seither als freie Schriftstellerin tätig, nahm N. auch aktiven Anteil an der Bewegung zur sozialen Besserstellung und geistigen Emanzipation der Frau. Sie dokumentierte dies als Förderin des Ver. für erweiterte Frauenbildung in Wien sowie durch mehrere großzügige Stiftungen, u. a. für Studierende und Waisenkinder. N. setzte sich auch schriftsteller. für die Rechte der Frau ein. In feinsinniger Charakterisierung zeichnete sie vor allem das Bild der Mutter als Erzieherin und stellte die Liebe als Höchstwert auch im Leben der beruflich erfolgreichen Frau dar. Dem Neuen aufgeschlossen, erwies N. ihre eigenständige Welt- und Lebensanschauung u. a. in ep. Dichtungen hist. Inhalts.