Nazari Giovan Battista, Politiker. * Treviglio, Prov. Bergamo (Lombardei), 21. 11. 1791; † Mailand, 7. 6. 1871. Nach Besuch des Adelskollegiums in Mailand stud. N. an der Univ. Pavia (Dr. jur.). Ab 1810 widmete er sich öff. Aufgaben, von denen er sich 1818 aus Familienrücksichten zurückzog. Er betätigte sich im Rahmen der Wohlfahrts- und Verwaltungsbehörden seiner Heimatstadt und wurde 1834 als Deputierter der nichtadeligen Stände der Provinz Bergamo bei der Zentralversmlg. in Mailand gewählt, eine Aufgabe, für die er zu zwei zusätzlichen sechsjährigen Amtsperioden wiedergewählt wurde. In dieser Zeit gehörte er der Zentralen Wohlfahrtskomm. und der Verwaltung der Sparkasse an. Sein Name ist mit einem von ihm eingebrachten Antrag in der Zentralversmlg. vom 9. 12. 1847 verbunden, in welchem er die Bildung einer Komm. vorschlug, welche die Umstände und Motive der öff. Unzufriedenheit dieser Region untersuchen sollte. Nach dem Ausbruch der Unruhen von 1848 und dem Sturz der österr. Regierung wurde N. von der provisor. Regierung in Mailand zum Präs. des Staatsrates ernannt. Nach der Rückkehr der Österreicher zog er sich ins Privatleben zurück, wurde dann aber Dir. der kgl. Zentralverwaltung der Lombardei. N. war Mitgl. der von Vigliani geleiteten Komm. zur Ausarbeitung eines neuen bürgerlichen Gesetzbuchs. 1860 Senator.