Nemethy Josef von, General. * Siemianówka (Galizien), 15. 7. 1819; † Wien, 11. 5. 1890. Bruder des Vorigen; trat 1836 als Kadett in das Feldart.Rgt. 3 ein, 1843 arbeitete er an Triangulierungsberechnungen im Kirchenstaat und in der Toskana, 1845 wirkte er als Adjunkt bei astronom. und geodät. Arbeiten in Dalmatien, 1846 in Slawonien und in der Militärgrenze, 1847 in Nordböhmen. Den Feldzug von 1848/49 machte N. in Galizien und Ungarn mit (1849 Lt.). 1850 leistete er wieder Vermessungsarbeiten in Galizien, 1851 wurde er zum Militär-Ing.-Geographen-Korps übersetzt und arbeitete dann in gleicher Eigenschaft zunächst in Galizien, später in Südtirol. 1853 Hptm. 1854/55 führte N. die Basismessung und Triangulierung in den Donaufürstentümern, im südlichen Ungarn und in der Militärgrenze durch, 1859 leitete er als Gen.Stabsoff. das Kundschaftswesen im Hauptquartier der 4. Armee in Triest. 1860 war er beim Gen.Kmdo. in Lemberg und 1861/62 beim Landesverteidigungskmdo. in Tirol in Verwendung, 1862 als Mjr. Vorstandsstellvertreter im Triangulierungs- und Kalkülbüro des Militärgeograph. Inst., 1864 wirkte er während des Feldzuges als österr. Etappenkmdt. in Berlin. 1866 war N. Eisenbahn-Transportleiter auf dem nördlichen Kriegsschauplatz, nach dem Feldzug ging er als Chef des Gen.Stabes der 8. Truppendiv. und des Landesverteidigungskmdo. in Tirol nach Innsbruck. Von Februar bis Oktober 1868 leitete N. das Büro für Eisenbahn, Dampfschiffe und Telegraphen im Kriegsmin., Oktober 1868 wurde er zum Obst. befördert und zum Dir. des KA in Wien ernannt. In dieser Funktion, die N. bis Ende 1871 versah, erwarb er sich große Verdienste um die Reorganisation des Archivs, die 1876 schließlich zu der Vereinigung des Gen.Stabsbüros für Kriegsgeschichte mit dem KA führte. 1872–75 kommandierte N. das IR 40, ab Mai 1875 dann eine Inf.Brig. in Innsbruck, 1876 GM. 1879/80 provisor. Chef der Ökonom. Sektion des Kriegsmin., übernahm N. im Mai 1880 als FML das Kmdo. der 35. Inf.Truppendiv. in Klausenburg, 1881/82 führte er dann jenes der 1. Inf.Truppendiv. in Sarajevo. 1882 i. R.