Neugebauer, Josef (1810-1895), Maler und KomponistNeugebauer Josef, Maler und Komponist. * Wien, 14. 4. 1810; † Melk (NÖ), 8. 8. 1895. Kam als Privatschüler Pergers 1831 an die Akad. der bildenden Künste in Wien zu den Prof. Petter, Redl, J. Ender (s. d.) und L. Kupelwieser (s. d.). 1839 wurde er Zeichenlehrer von Erzh. Wilhelm und Erzhgn. Maria. Nach 1850 machte N. Reisen nach Italien (Florenz, Rom), Deutschland, Frankreich und England. Nach Ausst. eigener Arbeiten in Prag 1855 und 1858 wurde er 1866 Mitgl. der Akad. in Wien. 1884 zog er sich in das Benediktinerstift Melk zurück, wo sich 188 Gemälde und Stud., 30 Skizzenbücher sowie seine musikal. Kompositionen erhalten haben. N. war ungemein vielseitig. Seine Entwicklung führte vom Porträt (1830 ff.) über die Historie (1836 ff.), über Stilleben und Blumen (1841 ff.) zum großen Altarbild (1842 ff.).
W.: Kastell b. Ostia, Melk, Mariazell, Selbstbildnis, alle Aquarelle, alle Hist. Mus. der Stadt Wien. Ölbilder: Abraham opfert Isaak, 1836; Die Tonkunst, 1839; Hl. Sebastian, Altarbild, 1842; Apotheose des Hl. Ulrich, Altarbild, 1865, Kirche St. Ulrich, Wien VII.; Nordturm des Stephansdoms, ca. 1880, Hist. Mus. der Stadt Wien; Hl. Koloman und Hl. Johann Nep., Altarbilder, Pfarrkirche Wullersdorf (NÖ); etc. Porträts: Selbstbildnisse, 1825, 1880, Stift Melk; Erzh. Karl, 1840; S. Schuhes, 1843; Th. Gf. Baillet v. Latour, 1845; K. Franz Joseph I., 1850, K. Bühlmayer und Frau, 1866, A. Silberstein, 1878, alle Hist. Mus. der Stadt Wien; Pius IX., 1852; Angehörige der Familie Auersperg, 1868; P. Haspinger; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 14. 4. 1910; Jahresber. des Gymn. Melk, 1912, S. 1 ff., 1914, S. 5 ff., 66 ff., 76 ff. (mit Werksverzeichnis); Thieme–Becker; Wurzbach; Kataloge der Ausst. zu St. Anna, 1830 ff. und des Österr. Kunstver., 1850 ff.; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 2/1, 1898.
(H. Schöny)
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 84