Neukomm Sigismund (von), Musiker. * Salzburg, 10. 7. 1778; † Paris, 3. 4. 1858. Sohn des Pädagogen David N. (1749–1805); nach erstem Musikunterricht durch den Organisten F. X. Weissauer wurde er Schüler M. Haydns, ab 1797 in Wien J. Haydns. In Salzburg war N. ab ca. 1792 Organist an der Univ. Kirche, ab 1796 Korrepetitor am Theater. In Wien lebte er vom Stundengeben und unterrichtete u. a. A. P. Milder-Hauptmann (s. d.) und Franz Mozart (s. d.). 1804 ging er nach Rußland, wurde Kapellmeister des dt. Theaters in St. Petersburg, besuchte aber auch andere Städte. 1809 fand er in Paris Aufnahme im Haus Talleyrands, welcher bei der während des Wr. Kongresses 1815 von ihm veranstalteten Gedenkfeier für Ludwig XVI. N.s Requiem aufführen ließ. 1816–21 war N. in Brasilien, wo er vom Hof und hochgestellten Persönlichkeiten gefördert wurde. Er trat dann wieder in Talleyrands Dienste, in denen er bis zu dessen Tod, 1839, blieb. N., der viel auf Reisen war, wurde überall als Komponist, Dirigent, Organist und Pianist gefeiert und vielfach ausgezeichnet (Ritter der Ehrenlegion etc.). Sein handschriftliches Werksverzeichnis umfaßt 1265 Nummern.