Neydhart, Josef (1853-1911), Sänger und Schriftsteller

Neydhart Josef, Sänger und Schriftsteller. * Wien, 4. 3. 1853; † Wien, 28. 6. 1911. Sohn eines Eisenbahnbeamten; ab 1872 im gleichen Beruf tätig, beteiligte er sich an der Gründung des Eisenbahn-Gesangver., dessen Solotenorist er 1879–1882 war. Er ließ sich als externer Schüler des Wr. Konservatoriums von H. und V. Rokitansky, Schmitt und J. Gänsbacher (s. d.) sowie von Suppé zum Opernsänger ausbilden und debut. 1882 in Preßburg. Sein daraufhin folgendes Engagement an die Wr. Hofoper trat er nicht an, sondern ging zunächst nach Brünn, gastierte 1883 an der Krolloper in Berlin und wurde schließlich 1885 an das Hofoperntheater nach München verpflichtet. Schon 1886 wechselte er an das Dt. Landestheater in Prag und sang anschließend in Frankfurt a. M., Stettin, Danzig etc. 1893 zwang ihn ein Nervenleiden, seine aktive Laufbahn als lyr. und Heldentenor aufzugeben. Er wurde dann Beamter der städt. Gaswerke in Wien und war nebenbei auch als Gesanglehrer und Schriftsteller tätig.

Hauptrollen: Manrico (G. Verdi, Der Troubadour); Raoul (G. Meyerbeer, Die Hugenotten); Faust (Ch. Gounod, Margarethe); Tamino (W. A. Mozart, Die Zauberflöte); Don José (G. Bizet, Carmen); Lohengrin (R. Wagner, Lohengrin); etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 30. 6. 1911; Eisenberg; Kosch, Theaterlex.; Kosel.
(U. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 111
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