Niedźwiedzki, Julian (1845-1918), Geologe

Niedźwiedzki Julian, Geologe. * Przemyśl (Galizien), 18. 10. 1845; † Lemberg, 7. 1. 1918. Stud. 1864–66 griech. kath. Theol, 1866–73 Paläontol. an der Univ. Wien und wurde bereits während seiner Stud.Zeit 1868 Volontär am Hofmineralienkabinett und korr. Mitgl. der Geolog. Reichsanstalt in Wien. 1869 legte er die Lehramtsprüfung aus Naturgeschichte, Mathematik und Physik ab, 1870–73 arbeitete er an der Geolog. Reichsanstalt. 1873 wurde N. Prof. der Mineral. und Geol. an der k. u. k. Techn. Akad. in Lemberg (1879/80, 1884/85, 1887/88 Rektor), deren mineralog.-geolog. Mus. er begründete. Ab 1872 Priv.Doz. für Mineral. und Geol., suppl. er 1881–88 den Lehrstuhl für Mineral. an der Univ. Lemberg. Ab 1875 Mitgl., ab 1879 stellvertretender Vorsitzender der Kopernikusges. für Naturwiss., ab 1887 korr., ab 1893 w. Mitgl. der mathemat.-naturwiss. Abt. der Akad. der Wiss. in Krakau, 1908 i. R. N. führte eine Reihe von Forschungsarbeiten in den Alpen durch. Auf dem Gebiet der angewandten Geol. verfaßte er eine Monographie über die Salzbergwerke in Wieliczka, Bochnia und Kałusz, auf dem Gebiet der theoret. Geol. arbeitete er vor allem über die Stratigraphie des Karpatengesteins (Flysch-Mergel und Tonschiefer mit Sandstein). Er verfaßte auch Lehrbücher der Petrographie (3 Aufl.) und Hydrol., die in poln. und dt. Sprache hrsg. wurden.

W.: Über neu-aufgedeckte Süßwasserbildungen, in: Jb. der k. k. Geolog. Reichsanstalt, 1869; Gesteine von Aden in Arabien, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl., Bd. 63, Abt. 1, 1871; Geolog. Beschreibung von NÖ, 1871; Aus den Tiroler-Centralalpen, in: Jb. der k. k. Geolog. Reichsanstalt, 1872; Zur Kenntniß der Banater Eruptivgesteine, ebenda, 1873; Beitrr. zur Geol. der Karpathen bei Przemyśl, ebenda, 1876, poln. in: Kosmos, 1876; Zur Kenntniß der Eruptivgesteine des westlichen Balkans, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl., Bd. 79, Abt. 1, 1879; Stosunki geologiczne formacji solonośnej Wieliczki i Bochni (Die geolog. Verhältnisse der Salzformationen von W. und B.), 2 Bde., 1883–86, auch dt.; Zur Kenntniß der Fossilien des Miocäns von Wieliczka und Bochnia, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl., Bd. 94, Abt. 1, 1887; etc.
L.: RP vom 15. 1. 1918; Rocznik Zarządu Akad. Umiejętności w Krakowie, 1888; Verhh. der Geolog. Reichsanstalt, 1918, S. 37 f.; Wr. prähist. Z. 5, 1918, S. 101; Rocznik Akad. Umiejętności w Krakowie, 1919; H. Zapfe, Index palaeontologicorum Austriae, in: Catalogus fossilium Austriae, H. 15, 1971; Wer ist’s? 1905–14; Wielka Enc. Powszechna PWN; L. Finkel–S. Starzyński, Historia Uniwersytetu Lwowskiego (Geschichte der Univ. Lemberg), 1894, s. Reg.; Mitt. H. Zapfe, Wien.
(J. Skowrońska)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 121
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