Nissl, Anton (1852-1890), Jurist

Nissl Anton, Jurist. * Fügen (Tirol), 5. 6. 1852; † Innsbruck, 4. 1. 1890. Großneffe des Folgenden; stud. an der Univ. Innsbruck Jus (1877 Dr. jur.), 1878 in Straßburg bei Sohm, dann in Berlin bei Hinschius und H. Brunner (s. d.). 1879 Habil. an der Univ. Innsbruck für Kirchenrecht. Nach längerem Stud.Aufenthalt in Italien erhielt N. 1881 die Supplentur der Lehrkanzel des Kirchenrechtes mit italien. Vortragssprache in Innsbruck, wo damals für Hörer aus Welschtirol mehrere jurist. Fächer auch in italien. Sprache gelehrt wurden. Nach Veröff. seines noch heute beachtenswerten Hauptwerkes, „Der Gerichtsstand des Klerus im fränkischen Reich“, wurde N. 1887 zum ao. Prof. für kanon. und später auch für dt. Recht mit italien. Vortragssprache an der Jurist. Fak. der Univ. Innsbruck ernannt. 1888 o. Prof. des Kirchenrechtes an der Univ. Innsbruck.

W.: Der Gerichtsstand des Klerus im fränk. Reich, 1886; Zur Geschichte des Chlotar. Edicts von 614, in: MIÖG, Erg. Bd. 3, 1890/94.
L.: Bote für Tirol und Vorarlberg vom 3. 6. 1890; N. Grass, Die Kirchenrechtslehrer der Univ. Innsbruck, in: Veröff. des Mus. Ferdinandeum 31, 1951, S. 184 f., 189, 194 f.; J. Jung, J. Ficker, 1907, S. 435, 508 f., 543; H. v. Srbik, Geist und Geschichte, Bd. 1, 1950, S. 312.
(N. Grass)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 135
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