Nößlböck Ignaz, Archivar und Historiker. * Rohrbach (OÖ), 29. 7. 1881; † Graz, 8. 5. 1945 (Selbstmord). Sohn eines Tischlers; stud. an der Univ. Wien 1902–1906 Phil., 1906 Dr. phil., 1905–07 o. Mitgl. des Inst. für österr. Geschichtsforschung, 1907 Staatsprüfung am Inst. Schon ab 1902 mit Archivarbeiten beschäftigt, trat N. 1907 als Praktikant in den Dienst des Statthaltereiarchivs in Graz, wurde 1919 Staatsarchivar, 1929 Oberstaatsarchivar und 1933 Leiter des Landesregierungsarchivs und des Landesarchivs, die er auftragsgemäß zu einer Einheit, dem heutigen Steiermärk. Landesarchiv, verschmolz. N. entwickelte dieses Archiv, das während des Krieges in 18 Ausweichstellen verlagert wurde, mit seiner Organisationsgabe zu einem der größten und leistungsfähigsten Archive Österr. Daneben betreute und ordnete er in seiner Freizeit zahlreiche ober- und niederösterr. Stadt-, Markt-, Schloß- und Pfarrarchive. Als Geschichtsforscher widmete sich N. vor allem seiner engeren Mühlviertler Heimat, bes. Rohriach und Freistadt, worüber er eine Reihe kleinerer Publ. veröff. Sein größtes Werk ist die Edition der oberösterr. Weistümer, deren ersten Bd. er im Auftrag der Österr. Akad. der Wiss. herausbrachte. Viele seiner Arbeiten blieben infolge der Zeitverhältnisse ungedruckt.