Nötzl, Karl Philipp (1789-1848), Schauspieler und Theaterdirektor

Nötzl Karl Philipp, Schauspieler und Theaterdirektor. * Wien, 24. 4. 1789; † Temesvar (Banat), 16. 11. 1848. Debut. 1813 in Kaschau; nach kürzeren Engagements in Karlsbad, Dessau, Magdeburg und am Hoftheater in Kassel, wo er 1. Helden und Liebhaber spielte, trat er mehrere Jahre am Nürnberger Stadttheater auf. Nach Gastspielen in München und Augsburg kam er über Linz nach Pest (1824–1827), wo er, vor allem dank seiner schauspieler. Vielseitigkeit, zu den ersten Kräften des Ensembles zählte. 1829–37 (ausgenommen die Jahre 1831–33, in denen er nur als Regisseur und Schauspieler wirkte) führte N. in Hermannstadt gem. mit Herzog seine erste Theaterdion. 1837 übernahm er das Stadttheater in Ofen, wo er nach Renovierung des Theatergebäudes vor allem das bürgerliche Schauspiel und das Schauspiel mit Ofener Lokalkolorit pflegte. 1838 eröffnete er ein gutbesuchtes Sommertheater. 1841 kehrte er nach Hermannstadt zurück und führte erneut, diesmal gem. mit Kreibig (s. d.), vier Jahre die Dion. des Stadttheaters. Zuletzt war er in Arad und Temesvar tätig.

Hauptrollen: Antonio (W. Shakespeare, Der Kaufmann v. Venedig); Longimanus (F. Raimund, Der Diamant des Geisterkg.); etc.
L.: Österr. Courier (und Wr. Allg. Theaterztg.) vom 29. 11. 1848; Almanach für Freunde der Schauspielkunst, 1849, S. 62; Katalog der Porträt-Smlg.; Kosch, Theaterlex.; W. Binal, Dt.sprachiges Theater in Budapest, in: Theatergeschichte Österr., Bd. 10, H. 1, 1972.
(E. Marktl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 144
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