Nowicki Franciszek Henryk, Ps. FN, Efen, Schriftsteller, Politiker und Journalist. * Krakau, 29. 1. 1864; † Zawoja (Galizien), 3. 9. 1935. Stud. an den philosoph. Fak. der Univ. Krakau und Wien. Er veröff. seine ersten Novellen 1882/83 in „Biesiada literacka“ (Der literar. Hochgenuß), seine Gedichte ab 1885 in Z., das wichtigste, „Tatry“ (Tatra), in „Kłosy“ (Ähren), 1887, und in „Tygodnik Ilustrowany“ (Illustriertes Wochenbl.), 1888. N.s Schaffen in diesem Zeitabschnitt war mit der sozialen Problematik und mit seiner Tätigkeit an der Univ. verbunden. Er gehörte der Red. von „Ognisko“ (Das Feuer) an, wo er seine Reden und revolutionären Gedichte („Spartakus“, „Sisyphos“ etc.) publ. Deshalb wurde er von der Univ. relegiert und gerichtlich verfolgt (1891). 1890 war er Mitgl. jener Jugendgruppe, der u. a. auch I. Daszyński angehörte, die in Krakau eine sozialdemokrat. Partei gründete. 1892 wurde er Mitarbeiter des „Naprzód“ (Vorwärts) und polit. Agitator in Westgalizien. 1893 wurde N. durch seine schlechten materiellen Verhältnisse sowie durch eine Augenkrankheit gezwungen, sich aus dem polit. Leben zurückzuziehen. 1893 wurde er Beamter am Lemberger Magistrat und wirkte ab 1894 als Gymnasialprof., zuerst in Tarnow, dann in Stanislau, Lemberg und Krakau. 1924 i. R. N. war ein Vorläufer von Młoda Polska (Junges Polen) und der sog. Tatradichtung. Obwohl er sich stark der Symbolik und der Abstraktion bediente, zeigte seine Dichtung sozialpolit. Engagement, das insbes. in seinen journalist. Arbeiten voll zum Ausdruck kommt.