Oberegger Matthäus, Bildhauer. * Gaimberg b. Lienz (Osttirol), 21. 9. 1829; † ebenda, 20. 3. 1886. Sohn eines Bauern; nach Zeichenunterricht und Stud. der Anatomie in Innsbruck stud. er 1850–58 an der Akad. der bildenden Künste in Wien und arbeitete gleichzeitig im Atelier des Bildhauers J. Gasser–Walhorn (s. d.), der ebenfalls aus Osttirol stammte, junge Talente aus seiner Heimat förderte (u. a. Gliber, s. d., Fuetsch) und sie im Rahmen seiner Aufträge für die Wr. Ringstraßenbauten und die Votivkirche beschäftigte. O., als dessen Hauptwerk die Apostelfiguren an der Votivkirche gelten (sein weiterer Anteil an der künstler. Ausstattung dieser Kirche ist nicht zur Gänze geklärt), arbeitete mehr als 20 Jahre in Wien. Er kehrte dann in seine Heimat zurück, wo er ein zurückgezogenes Leben führte, aber noch weiter künstler. tätig war. Seine Kunst, der Neugotik verpflichtet, erfuhr zu seiner Zeit große Wertschätzung. Der überwiegende Tl. seines Schaffens ist der sakralen Kunst zuzuordnen. Sämtliche Werke O.s sind unsigniert und undatiert.