Oberleithner Karl von, Industrieller. * Mähr. Schönberg (Šumperk, Mähren), 2. 10. 1828; † Arco (Trentino), 9. 10. 1898. Vater des Folgenden; übernahm mit seinem Bruder Eduard v. O. die von seinem Vater gegründete Leinwand-, Damast- und Zwillichfabrik in Mähr. Schönberg. Diese erzeugte schon 1855 auf 750 Stühlen jährlich über 17 000 Stück Waren und nahm unter der Leitung der Brüder weiteren Aufschwung. 1854 war O. Jurymitgl. bei der Ind.Ausst. in München, ebenso 1862 und 1873 bei den Weltausst. in London und Wien. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit widmete sich O. hauptsächlich der Musik. Er organisierte in seiner Heimatstadt regelmäßig Konzerte, war lange Zeit Vorstand des Mähr. Schönberger Männergesangver. und komponierte auch gelegentlich (Ps. Carlo Nero). Er erhielt mehrere internationale Auszeichnungen und war Mitgl. der Handels- und Gewerbekammer Brünn sowie Abg. zum mähr. Landtag. O.s Bruder Eduard (* 2. 3. 1813), mit dem er 1873 gem. nob. wurde, widmete sich in erster Linie der Politik. Er war ebenfalls Mitgl. der Handelskammer Brünn, Landtagsabg. in Mähren sowie 1861–65 und 1871–79 Reichsratsabg. (liberale Linke), ohne jedoch sonderlich hervorzutreten.