Oborny Adolf, Schulmann und Botaniker. * Svatá b. Steinitz (Ždanice, Mähren), 17. 6. 1840; † Znaim (Znojmo, Mähren), 27. 4. 1924. Sohn eines fürstlich liechtenstein. Revierförsters; stud. 1861–65 an der Techn. Hochschule in Brünn, war dann Ass. und Supplent an der Oberrealschule in Brünn, 1870 legte er in Wien die Lehramtsprüfung aus Naturgeschichte und Mathematik ab. O. wirkte dann 1871–98 als Prof. an der Landes-Oberrealschule in Znaim, daneben 1887–98 als Bez.Schulinsp. für den Bez. Znaim-Stadt, 1898 Dir. der dt. Landes-Oberrealschule in Leipnik, 1907 i. R. Eine Berufung an die Tschech. Univ. Prag lehnte er mehrmals ab. Seine botan. Arbeiten, Früchte zahlreicher Exkursionen in Mähren, österr. Schlesien und in verschiedenen Tl. des heutigen Österr., sind durchwegs florist.-systemat. Natur. Sie sichern ihm einen hervorragenden Platz unter den österr. Botanikern des 19. Jh., vor allem sein umfangreiches Hauptwerk, die „Flora von Mähren und österreichisch Schlesien“. O. interessierte sich bes. für Hieracium (Habichtskraut), eine der schwierigsten Gattungen europ. Blütenpflanzen, beschäftigte sich aber auch eingehend mit Moosen und Flechten, wie ein Manuskript aus seinem Nachlaß, „Moose und Flechten des Thayatales“, zeigt. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenbürger von Leipnik, Ehrenmitgl. der Zoolog.-botan. Ges. in Wien, Korrespondent der Geolog. Reichsanstalt in Wien.