Oelwein Arthur, Techniker. * Karlshütte (Leskovec, österr. Schlesien), 2. 4. 1837; † Wien, 20. 3. 1917. Begann nach Beendigung seiner Stud. an der Techn. Hochschule in Wien (1858) seine berufliche Laufbahn zunächst mit Trassierungsarbeiten bei der Kohlenbahn Mähr.-Ostrau, trat dann in die Dienste der Karl Ludwigbahn, später der Kaschau-Oderbergerbahn und Nordwestbahn. 1875 wurde er Abt.Vorstand beim Bau der Gotthardbahn und trat 1876 bei der Kn. Elisabethbahn ein, in deren Diensten er auch nach ihrer Verstaatlichung blieb. 1876 war Oe. zunächst Obering., ab 1887 Oberinsp., 1891–95 Gen.Dion.Rat und Stellvertreter des Dir. für Bau- und Bahnerhaltung bei der k. k. Staatsbahndion. in Wien. 1892–1903 war er Bauleiter der Wr. Stadtbahn (Wiental- und Donaukanallinie). Oe. beschäftigte sich sehr mit dem Ausbau der österr. Wasserstraßen, wobei ihn das Projekt des Donau-Oderkanals bes. interessierte. Schon 1871 wurde ihm als Chefing. der Anglo-österr. Bank die Trassierung und Projektierung übertragen. Durch den finanziellen Zusammenbruch des Jahres 1873 kam dieser Plan jedoch nicht zur Durchführung. Oe. war 1887–1909 an der Hochschule für Bodenkultur tätig: 1887 Priv.Doz. für Bau- und Ing. Wiss., 1890 tit. ao. Prof., 1895 tit. o. Prof.; ab 1905 hatte er eine eigene Hon.-Dozentur für Erd-, Straßen- und Eisenbahnbau. Oe., der auch den Bau des Heimes für die Studenten der Hochschule für Bodenkultur leitete, wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet. Er war u. a. Vizepräs. des Zentralver. für Fluß- und Kanalschiffahrt (1901), Mitgl. des Zentralausschusses des Ver. zur Hebung der dt. Fluß- und Kanalschiffahrt in Berlin ab 1891, techn. Konsulent der k. k. Dion. für den Bau der österr. Wasserstraßen (1903), Vorstandsstellvertreter des Österr. Ing.- und Architektenver. (1891–94).