Oelzelt (Öltzelt) von Newin, Anton (1817-1875), Bauunternehmer

Oelzelt (Öltzelt) von Newin Anton, Bauunternehmer. * Wien-Inzersdorf, 7. 6. 1817; † Wien, 12. 10. 1875. Vater des Folgenden; war ab 1839 als Baumeister in Herotitz, 1844–46 in Znaim, ab 1846 als Stadtbaumeister, ab 1850 als Hofbaumeister in Wien konzessioniert. Die Miethausgruppen Oe.s zeigen durchwegs reich, jedoch ziemlich flach dekorierte Fassaden, an denen einzelne Achsen in der Mitte oder an den Ecken deutlicher verstärkt werden. Gelegentlich wird die Gruppenbildung durch attikaartige Dachaufsätze, die sich sonst in den Fassaden kaum auswirken, angedeutet. Im 3. Wr. Gemeindebez. liegen zwei der für Oe.s Bauweise charakterist. Miethausblöcke des romant. Historismus, früheste Beispiele dieser Bauauffassung und als eine der ersten Gebäudegruppen in Wien unter Ensembleschutz gestellt. Er arbeitete in der Regel als Bauunternehmer nach eigenen, gelegentlich jedoch auch als ausführender Baumeister nach fremden Plänen. Oe., der sich mit Bauspekulationen ein ansehnliches Vermögen erworben hatte, machte sich als großer Wohltäter um Mauer b. Wien, u. a. durch Stiftung eines Armenhauses, verdient. 1867 nob.

W.: Josefstädterstr. 51, 1846/47, Wasag. 28, 1847, Wehrg. 10, 1847, Malzg. 1–5, 1848/49, Rilkeplatz 7, 1851, Margaretenstr. 2–8, 1851–54, Heumarkt 15–25 (Ölzeltg. 2–12), 1852–58, Franz Josephs-Kaserne, 1854–57, Türkenstr. 1, 1856, Am Hof 6, 1858–60 (für Architekt Fröhlich), Opernring 7–15, 1861, Schottenring 2–6 und Schottenbastei 5, 1862/63, Schubertring 7, 1866 (eigenes Wohnhaus), Schottenring 1–5 und Maria Theresienstr. 2–6, 1872 (für Architekt Fröhlich), alle Wien.
L.: O. Wittenhofer, Die Fassade des Wr. Wohnhauses in der ersten Hälfte des 19. Jh., phil. Diss. Wien, 1948; R. Wagner-Rieger, Wiens Architektur im 19. Jh., 1970, s. Reg.; A. Kieslinger, Die Steine der Wr. Ringstr., 1972, s. Reg.
(R. Schachel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 209
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