Oppenheimer Felix Hermann Frh. von, Schriftsteller und Kunstförderer. * Wien, 20. 2. 1874; † Wien, 15. 11. 1938 (Selbstmord). Sohn des Großgrundbesitzers, Industriellen und Herrenhausmitgl. Ludwig Frh. v. O. (1843–1909); stud. an der Univ. Wien Jus, 1898 Dr. jur. War 1900/01 bei der Statist. Zentralkomm., 1901–04 im Handelsmin. tätig. Dann als Privatier in Wien wohnhaft, gab er 1908–18 (bzw. Jänner 1919) gem. mit A. Frh. v. Berger (s. d.), Glossy (s. d.) und L. Frh. v. Chlumecký (s. d.) die „Österreichische Rundschau“ heraus, in welcher er die Sparten Sozialpolitik und Volkswirtschaft betreute. Zahlreiche Aufsätze zeigen ihn sozial aufgeschlossen, der dt.-liberalen Politik nahestehend. In diese Zeit fällt auch die über seine Initiative erfolgte Gründung der ersten gemeinnützigen Wohnbauges., die sich mit dem Bau von Volkswohnungen in Wien-Brigittenau beschäftigte. Seine Lebensaufgabe sah O. aber zusammen mit anderen Kunstfreunden in dem 1911 gegründeten Staatsgalerie-Ver. bzw. in dessen Nachfolger, dem noch heute bestehenden Ver. der Mus.-Freunde in Wien, welchem er zunächst als Vizepräs. und nach dem Ersten Weltkrieg bis kurz vor seinem Ableben als Präs. vorstand. Die österr. Mus. verdankten in dieser Zeit ihm und dem unter seiner Führung stehenden Ver. zahlreiche wichtige Erwerbungen. Daneben war O. bes. um die Veranstaltung von Sonderausst. in den Mus. bemüht, wobei die bedeutendsten (Kn. Maria Theresia, Schönbrunn, 1930, Prinz Eugen, Belvedere, 1933, und K. Franz Joseph, Schönbrunn, 1935), welche jeweils eine Überschau über das gesamte Kulturleben des dargestellten Zeitraumes gaben, den Höhepunkt seiner Tätigkeit als Kunstfreund und Förderer der Künste bildeten.