Országh Pavol, Ps. Hviezdoslav, Schriftsteller. * Felsőkubin (Vyšný Kubín, Slowakei), 2. 2. 1849; † Alsókubin (Dolný Kubín, Slowakei), 8. 11. 1921. Absolv. 1870–72 die Rechtsakad. in Eperies, wo er sich an der Ausgabe des Literaturalmanachs „Napred“ (Vorwärts) beteiligte, der als Symbol des Auftretens der jungen slowak. Literatengeneration gilt. War nach Erlangung des Advokatendiploms 1875 in Budapest, 1875/76 und 1879–99 Advokat in Námestovo und 1876–79 Richter am Bez.Gericht in Dolný Kubín. 1899 übersiedelte er nach Dolný Kubín und widmete sich fast ausschließlich seinen schriftsteller. Arbeiten. 1912 korr. Mitgl. der Kisfaludyges., 1918 Mitgl. der Revolutionären Volksversmlg. in Prag. O. ist der bedeutendste Vertreter der slowak. Literatur. Seine ersten Gedichte verfaßte er in ung. und dt. Sprache unter dem Einfluß von Petőfi und Arany (s. d.). Er schrieb Lyrik, Epik und Dramen. Seine Gedichte und Gedichtzyklen erschienen selbständig oder in verschiedenen literar. Z., hauptsächlich in „Slovenské pohl’ady“ (Slowak. Rundschau). Die Grundtöne seiner Lyrik, in der er Wahrheit, Güte und Schönheit sucht, sind Melancholie und Trauer, die aber nicht in Pessimismus münden. Typ. ist O.s enger Kontakt zur Natur. Das Hauptmotiv seiner ep. Poesie ist der slowak. Bauer mit seinen moral. und gesellschaftlichen Anschauungen. O. verwendet aber auch bibl. Motive, welche seinem einzigen größeren dramat. Werk zugrunde liegen. Er übers. Werke von Shakespeare, Goethe, Schiller, Arany, Madách (s. d.), Petőfi, Puschkin, Lermontow, Mickiewicz und Slowacki ins Slowak.