Pačić Jovan, Schriftsteller. * Baja, Kom. Bács-Kiskun (Ungarn), 17. 11. 1771; † Ofen (Buda, Ungarn), 12. 12. 1849. Stammte aus ärmlichen Verhältnissen; wurde 1795 zum (späteren) Kürassierrgt. 4 assentiert, machte alle Feldzüge dieses Rgt. zunächst als Wachtmeister, dann als Rgt.Adj. mit, 1801 Unterlt. Bei Auflösung des Rgt. wurde P. zum Kürassierrgt. 8 transferiert (1805 Oblt.) und nach 1812 krankheitshalber als Rtm. pensioniert. Lebte dann in Neusatz, Tolnau, Raab und Ofen. P., in dessen Dichtungen französ., dt. und italien. Einflüsse zu finden sind, beherrschte etwa zehn Sprachen, war ein begabter Maler und zählte zu den gebildetsten Serben seiner Zeit. Er dichtete vor allem in serb. Sprache, unter seinen Liedern befinden sich aber auch mehrere in dt., ung., französ. und latein. Sprache. Seine Lieder publ. er in verschiedenen serb. Z. und Ztg., wie „Letopis Matice Srpske“ (Jb. der Matica Srpska), „Srpski narodni list“ (Serb. Nationalbl.), „Peštanskobudimski skoroteča“ (Pest-Ofener Kurier) etc. P. bediente sich einer Sprache, die der serb. Volkssprache nahestand, aber viele Elemente des Slawenoserb. enthielt, und geriet vor allem aus diesem Grund in Vergessenheit. Wie aber die neuesten Forschungen zeigen, ist seine feinfühlige Lyrik von großer Bedeutung in der geschichtlichen Kontinuität und Entwicklung der serb. Dichtung. Mit seiner recht gelungenen Übertragung des „Bundesliedes“ (1825) wurde er zum ersten serb. Dichter, der Goethe übers.