Pallenberg Max, Schauspieler. * Wien, 18. 12. 1877; † bei Karlsbad (Karlové Varý, Böhmen), 26. 6. 1934 (Flugzeugabsturz). Stammte aus bescheidenen Verhältnissen; arbeitete zunächst als Praktikant in einem Geschäft in Wien, bis ihn sein Freund, der Schauspieler Wieland, der auch sein Lehrer wurde, zum Theater brachte. P. begann seine Bühnenlaufbahn 1895 bei einem Wandertheater in der Nähe von Hof (Bayern) und kam dann über verschiedene Theater der Monarchie 1903 an das Sommertheater in Bad Ischl, wo ihn Jarno (s. d.) sah und 1904 nach Wien holte. P. trat bei Jarno am Lustspieltheater und am Theater i. d. Josefstadt vorerst nur in kleinen Episodenrollen auf, entwickelte sich dann aber unter Jarnos Führung zu einem Charakterkomiker. 1908 ging er als Operettenkomiker an das Theater a. d. Wien, wo er vor allem in „Der Graf von Luxemburg“ und in „Ein Herbstmanöver“ große Erfolge feierte. 1910 wurde er an das Dt. Volkstheater engagiert, konnte hier aber trotz seines grossen Erfolges als Zawadil in der „Familie Schimek“ nicht heim. werden. 1911 ging er nach München, wo er in Reinhardts Inszenierungen von Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ und „Die schöne Helena“ als Jupiter und Menelaus am Künstlertheater großen Beifall fand. In Reinhardts Londoner Zirkusinszenierung von Vollmöllers „Mirakel“ übernahm er im selben Jahr die Rolle des dämon. Spielmannes. 1914 holte ihn Reinhardt nach Berlin, wo P. mit dem endgültigen künstler. Durchbruch auch internationale Berühmtheit erlangte. In Zusammenarbeit mit Reinhardt gelang ihm die Verschmelzung von clownesker Komik und hintergründiger Tragik, die von nun an seine Schauspielkunst kennzeichnen sollte. Darsteller. Höhepunkte dieser Zusammenarbeit waren P.s Rappelkopf (1914/15), Argan (1916), Harpagon (1917), Tobias Buntschuh (1917) und der Theaterdir. in „Sechs Personen suchen einen Autor“ (1924). P. war eine zutiefst komödiant. Natur. Seine Verwandlungskunst ging von einer hochentwickelten Improvisationskunst aus. Seit den 20er Jahren entfaltete P. auch eine internationale Gastspieltätigkeit, die ihn u. a. wiederholt nach Wien brachte, so 1923, als er am Raimund-Theater den Theodor im „Unbestechlichen“ kreierte, oder nach München, wo er 1928 am Volkstheater den Monsieur Topaze im „Großen ABC“ in der dt.sprachigen Erstaufführung verkörperte. P., der ab 1918 mit der Schauspielerin und Sängerin Fritzi Massary verheiratet war, wirkte auch in einigen Stummfilmen mit, u. a. 1920 in „Die Nacht und der Leichnam“. Sein einziger Tonfilm, „Der brave Sünder“, unter der Regie von Kortner, entstand 1931 in Deutschland.