Palme Franz Friedrich, Industrieller. * Steinschönau (Kamenický Šenov, Böhmen), 16. 11. 1858; † ebenda, 14. 2. 1929. Sohn des Vorigen; arbeitete ab 1875 in der väterlichen Fa. und bereiste studienhalber fast alle Staaten Europas. 1879 errichtete P. ein photograph. Laboratorium zur Herstellung der Musterkataloge, 1920 wurde eine Buchdruckerei angegliedert, 1877–1920 bestand eine Werkskrankenkasse. 1895 gründete P. in Berlin eine Niederlassung mit Werkstätten und Ausst.-Sälen. In Morchenstern, Bez. Gablonz, wurden 1919 eine Glasraffinerie und Kristallglasschleiferei errichtet. Die Werke beschäftigten um 1929 bis zu 1000 Betriebsangehörige. Techn. Spitzenleistungen der mehrmals ausgezeichneten Fa. sind die ll m hohen, 6 m breiten Kristalluster für das Theater in Sydney (Australien) und die 10 m breite Deckenbeleuchtung mit Kristallketten in der kgl. Oper in Rom. Ab 1913 war P. Obmann des Verbandes nordböhm. Glasindustrieller. Er meldete mehrere Patente an, u. a. ein Verfahren zur Herstellung gebogener Glasarme für Kronleuchter (1908). P. hinterließ eine wertvolle Glassmlg., die er dem Stadtmus. und dem später von seinem Neffen Heinrich (Harry) P. (1882–1955) errichteten Glasmus. Steinschönau widmete.