Pammer Bruno (Josef), OCist., Abt. * Rosenberg a. d. Moldau (Rožmberk nad Vltavou, Böhmen), 30. 1. 1866; † Kolin (Kolín, Böhmen), 22. 11. 1924. Sohn eines Leinenwebers; trat 1884 in das Zisterzienserstift Hohenfurth (Südböhmen) ein, absolv. die theolog. Stud. in Budweis, 1888 Priesterweihe; war dann Kaplan auf verschiedenen Stiftspfarreien, Pfarrer in Kappeln, ab 1900 Prior und 1902 Abt des Stiftes Hohenfurth, 1908 böhm. Landtagsabg., 1909 Herrenhausmitgl. P. ließ die Stiftskirche und den Kreuzgang renovieren und an Stelle des alten Konversentraktes Beicht- und Hl. Grabkapelle im Stile der Secession erbauen. 1905 edierte er über Auftrag des Gen.Kapitels der Zisterzienser in Stams (Tirol) das Caeremoniale Cisterciense. 1923 wurde er der erste Abtpraeses der tschechoslowak. Zisterzienserkongregation. Neben einem vorbildlichen sozialen Wirken förderte P., dem auch die Erbauung der elektr. Lokalbahn Zartlesdorf-Hohenfurth-Lippner Schwebe zu danken ist, die kath. Presse, bes. den „Landboten“ (Krumau), führte die jährliche Männerwallfahrt der Böhmerwäldler nach Maria Rast b. Hohenfurth ein und hielt 1921 den ersten Böhmerwald-Katholikentag in Hohenfurth ab. 1918 organisierte er eine Widerstandsbewegung gegen die neugegründete tschechoslowak. Republik, wodurch er das Stift Hohenfurth 1919 und 1922 in die Gefahr einer ersten Aufhebung brachte.