Parisini, Emil Frh. von (1851-1932), Verwaltungsbeamter

Parisini Emil Frh. von, Verwaltungsbeamter. * Cattaro (Kotor, Montenegro), 23. 11. 1851; † Wien, 23. 12. 1932. Sohn eines Richters; stud. an der Univ. Graz Jus, war ab 1873 im Gerichtsdienst und nach Ablegung der Richteramtsprüfung (1876) in Istrien und Bosnien als Richter tätig. 1880 wurde er in das Justizmin. und 1884 als einziger Justizbeamter neben vier Verwaltungsbeamten in die k. Kabinettskanzlei berufen. Er begleitete K. Franz Joseph (s. d.) auf mehreren Reisen und wurde 1890 Sekretär der Erzhgn. Marie Valerie (s. d.), 1901 w. Sektionsrat und 1903 Kabinettssekretär. Er führte mit viel Sachkenntnis die durch die steigende Not der Beamtenwaisen erforderliche Reorganisation des Unterstützungswesens und der Wahrung und Auszahlung der Gelder durch die Postsparkasse durch. 1905 wurde er w. Hofrat und 1910 als Sektionschef Leiter der Kabinettskanzlei, trat aber 1913 krankheitshalber i. R. P. machte sich als Präs. der österr. Pfadfinder und einer Anstalt für schwachsinnige Kinder in Biedermannsdorf verdient. 1913 Frh.

L.: N. Fr. Pr. vom 25. 12. 1932; Jb. der Wr. Ges., 1929; F. Reinöhl, Geschichte der k. u. k. Kabinettskanzlei, in: Mitt. des Österr. Staatsarchivs, Erg.Bd. 7, 1963, S. 369 f.
(H. Jäger-Sunstenau)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 326
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