Parma, Viktor (1858-1924), Komponist und Verwaltungsbeamter

Parma Viktor, Komponist und Verwaltungsbeamter. * Triest, 20. 2. 1858; † Marburg a. d. Drau (Maribor, Unterstmk.), 25. 12. 1924. Sohn eines Polizeibeamten; stud. 1876–80 an der Univ. Wien Jus (1881 Dr. jur.) und gleichzeitig bei Bruckner (s. d.) Komposition; war ab 1881 als Jurist zuerst bei der Polizeidion. in Triest, ab 1882 bei der Landesregierung in Laibach tätig. Aus polit. Gründen wurde er oft versetzt und war zuletzt Bez.Hptm. von Littai, 1915 i. R. 1915–19 lebte P. in Wien und widmete sich ganz der Musik. 1919 übersiedelte er nach Marburg, wurde dort Dir. des Nationaltheaters und gründete und red. das musikal. Sammelwerk „Struna“ (Saite). P., der sich schon als Gymnasiast musikal. betätigt hatte, begann während seines Laibacher Aufenthaltes zu komponieren, wobei er Libretti in slowen. Sprache verwendete. Seine Kompositionen sind lebhaft, originell und melodiös. Er war ein geschickter, einfallsreicher, dem Verismus nahestehender Instrumentator und gehörte um die Jh.Wende zu den markantesten Persönlichkeiten des slowen. Musiklebens.

W.: Jourfixmarsch, 1883; Weißes Laibach, 1898, Triglavrose, 1900 (beides Walzer); etc. Opern: Ulrich Gf. v. Cilli, 1895; Xenia, 1897; Das alte Lied, 1898; Zlatorog, 1921; etc. Operetten: Die Amazonen der Kn., 1904; Der Apollotempel, 1909; etc.
L.: Il Piccolo vom 29. 12. 1924; Enc. della musica, Bd. 4, 1972; Schmidl; SBL; Nar. Enc.; Enc. Jug.; Pol stoletja društva Pravnik (Ein halbes Jh. Ver. Pravnik), 1939, S. 102 ff.; D. Cvetko, Zgodovina glasbene umetnosti na Slovenskem (Geschichte der Tonkunst in Slowenien), Bd. 3, 1960, S. 362 ff.; A. Rojc, L’attività musicale del gruppo etnico sloveno a Trieste dal 1848 all’avvento del fascismo, lit. Diss. Triest, 1973/74; D. Cvetko, Musikgeschichte der Südslawen, 1975, S. 161; Mitt. N. Gspan, Ljubljana, Jugoslawien.
(F. Poselli)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 326f.
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