Partsch (Parč, Bartsch), Franz Xaver (1760-1822), Musiker

Partsch (Parč, Bartsch) Franz Xaver, Musiker. * Dux (Duchcov, Böhmen), 30. 1. 1760; † Prag, 6. 4. 1822. Erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater, einem Schulrektor und Organisten. Neben philosoph. und jurid. Stud. beschäftigte er sich in Prag mit Komposition und machte sich als Pianist, Organist und Sänger (Tenor) einen Namen. Dem Rat des Komponisten Praupner folgend, widmete er sich dann ganz der Musik, gab viele Jahre Musikunterricht und wirkte 1793–96 auch als Orchesterdir. der Spenglerschen Ges. am Dt. Nationaltheater in Prag, wo 1794 seine Oper (bzw. Singspiel) „Victor und Heloise oder Das Hexengericht“ uraufgeführt wurde. P. gab aus gesundheitlichen Gründen die Kapellmeisterstelle auf und übernahm wahrscheinlich schon 1800 (nachweislich 1807) nach Praupner die Stelle des Chordir. an der Teynkirche. Während dieser Zeit komponierte er vorwiegend Kirchenmusik und Lieder. Da sich sein Gesundheitszustand sehr verschlechterte, beschäftigte er sich in seinen letzten Lebensjahren nur mit kompositor. Arbeiten. Seine Tochter Anna war eine vorzügliche Sopranistin.

W.: 4 Messen; Salve Regina; Motetten; Offertorien; Gradualien; 4 Orgelpräludien; Vokalquartette; Lieder; Klavierstücke. Singspiele: Victor und Heloise oder Das Hexengericht, 1793; Die Feldflasche.
L.: Dalibor 6, 1863, n. 9; Černušák–Štědroň–Nováček; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; G. J. Dlabacz, Allg. hist. Künstler-Lex. für Böhmen . . ., Bd. 1–2, 1815; Wurzbach; Otto 19.
(A. Myslík)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 328
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