Párvy von Kis-Kónya, Sandor (1848-1919), Bischof

Párvy von Kis-Kónya Sandor, Bischof. * Gyöngyös, Kom. Heves (Ungarn), 2. 10. 1848; † Budapest, 24. 3. 1919. Nach Stud. der kath. Theol. am Pazmaneum in Wien 1871 Priesterweihe, 1875 Dr. theol. Er war zuerst Stud.Präfekt am Erlauer Priesterseminar, Protonotarius des Hl. Stuhles und erzbischöflicher Archivar. 1875 2. und 1881 1. Sekretär des Erzbischofs von Erlau, 1892 Domherr und Abt. 1901 Dir. der Rechtsakad. in Erlau. 1903 Bischof und Stellvertreter des Erzbischofs von Erlau. 1904 wurde er zum Bischof der Diözese Zips ernannt. P., der in Erlau einen literar. Ver. gründete, schrieb Gedichte und war Mitgl. der literar. Abt. des St. Stephan-Ver. in Budapest. Bei der ung. Milleniumfeier in Ofen am St. Stephanstag 1896 hielt er die Festpredigt. Da P. die nationalen Bestrebungen in seiner überwiegend slowak. Diözese nicht verstand, kam es zwischen ihm und dem Priester und Slowakenführer Hlinka zum Streit, in dem der Hl. Stuhl für Hlinka entschied. Im Zusammenhang damit verursachte P. durch die Suspension Hlinkas indirekt das sog. Massaker in Černová b. Rosenberg (Slowakei) am 27. 10. 1907, das weltweites Aufsehen und Proteste gegen die Magyarisierungspolitik der Regierung verursachte.

W.: Gedichte; Abhh. über kirchenpolit. Fragen in Z. und Ztg.
L.: Zipser Bote, 1904, n. 16, 37; A. Koncz, Egri egyházmegyei papok az irodalmí téren (Priester der Diözese Erlau als Schriftsteller), 1892, S. 193; Schematismus almae Dioecesis Scepusiensis pro anno 1940, 1940, S. 9; Das geistige Ungarn; Masaryk; Pallas; Révai; Szinnyei; K. Sidor, Černová, 1937.
(I. Chalupecký)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 329
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