Passy, P. Anton (1788-1847), Schriftsteller

Passy P. Anton, CSSR, Schriftsteller. * Wien, 31. 3. 1788; † Wien, 11. 3. 1847. Sohn des Seidenhändlers, Dir. der Konfraternität und äußeren Rats der Stadt Wien Johann Georg P. (1752–1829); da P. aus Gesundheitsgründen das Priesterseminar nicht absolv. konnte, stud. er privat kath. Theol. und trat 1820, von Hofbauer (s. d.) beeinflußt, in den Redemptoristenorden ein. 1821 wurde er zum Priester geweiht (sein Primizprediger war Z. Werner) und wirkte dann in der Seelsorge. P., ein beliebter Prediger, war einer der vielseitigsten Autoren des Vormärz. Er veröff. zahlreiche Artikel in der von F. v. Klinkowström (s. d.) 1818–21 red. Z. „Sonntagsblatt für die Jugend“. In der von seinem Bruder Georg P. (1774–1836) hrsg. Z. „Ölzweige“ war er vor allem mit vielen Gedichten vertreten. Er arbeitete auch bei der von Platz 1828 gegründeten „Neuen theologischen Zeitschrift“ mit. P. gehörte mit Veith und Silbert zu den führenden Literaten der kath. Reform zur Förderung des religiösen und kirchlichen Lebens im Sinne des Hl. Klemens M. Hofbauer und erwarb sich auch Verdienste um das Kirchenlied. Manche seiner Lieder wurden von angesehenen Komponisten seiner Zeit wie Sechter und K. Kreutzer (s. d.) vertont.

W.: Gott ist die Liebe, 3. Aufl. 1842; Vom Sterben am Kreuz, 4. Aufl. 1843; Das Leben in der Gnade Gottes, 1843; Kath. Trostbuch, 3. Aufl. 1844; Philosophen der Neuzeit, 1846; etc. Abhh. u. a. in Sonntagsbl. für die Jugend, Ölzweige, Neue theolog. Z. etc. Gedichte: Orgeltöne, 1830; Der Orgel Widerhall, 1832, Neuaufl. 1840; Neue Gedichte, 1840. Zahlreiche Übers.
L.: Neue Illustrierte Wochenschau vom 30. 3. 1958; Giebisch–Gugitz; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 2–3, s. Reg.; K. Goedeke, Grundriß zur Geschichte der dt. Dichtung, 2. Aufl., Bd. 6, 1898, S. 583; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Neuer Nekrolog der Dt., 1847; ADB; Gräffer–Czikann.
(E. Hosp)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 336
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