Pauliny-Tóth Viliam, Ps. Podolský, Lysický, Rozmarín, Miloslavín etc., Schriftsteller und Politiker. * Senica (Slowakei), 3. 6. 1826; † St. Martin (Martin, Slowakei), 6. 5. 1877. Enkel des Vorigen, Neffe des Seelsorgers und Schriftstellers Ladislav P. (s. d.), hieß nach Adoption durch seinen Schwiegervater P.-T.; stud. evang. Theol. und Jus in Preßburg. War anfangs Erzieher, 1848 evang. Prediger in Kremnitz. Während der Revolution 1848 als Spion verhaftet, kämpfte er später als ung. Honved, 1849 als Hptm. der slowak. Freiwilligen. P.-T. trat 1850 in den Staatsdienst, wurde 1851 Unterstuhlrichter in Rudná, 1852 Stuhlrichter in Bytča, 1853 Regierungskoär. des Kom. Solt in Kecskemét. Nach der Ära Bach übersiedelte er 1861 nach Ofen und gab 1861–64 die belletrist.-humorist. Z. „Černokňažník“ (Zauberer) heraus. Er nahm regen Anteil am polit. Leben und stand in den 60er Jahren in der Mitte zwischen dem konservativen und dem liberalen Flügel der slowak. Politiker. 1862–69 gab er die illustrierte Z. „Sokol“ (Falke) mit literar. Beilagen heraus. Ab 1863 lebte er in Skalitz, ab 1866 in St. Martin, nachdem er zum Vizepräs. der Matica Slovenská gewählt worden war. Dort red. er 1866–75 „Letopis Matice Slovenskej“ (Annalen der Matica Slovenská) und 1871–74 die Z. „Národnie noviny“ (Volksztg.). 1869–72 Abg. im ung. Parlament, 1871 Insp. des Seniorats Neutra. P.-T. war einer der führenden slowak. Politiker seiner Zeit. Er schrieb Gedichte, Dramen, Märchen, Erz., polit. Essays und wiss. Aufsätze, die er in Büchern und diversen Z. veröff. Außerdem übers, er Dramen und Erz. aus verschiedenen Sprachen ins Slowak.