Payr Erwin, Chirurg. * Innsbruck, 17. 2. 1871; † Leipzig, 6. 4. 1946. Stud. an den Univ. Wien und Innsbruck Med., 1894 Dr. med. Seine weitere Ausbildung erfolgte in Wien unter dem Chirurgen E. Albert (s. d.) und dem patholog. Anatomen Weichselbaum. Er wurde dann Ass. bei Nicoladoni (s. d.) an der chirurg. Klinik in Graz, 1899 Priv.Doz., 1902 tit. ao. Prof., 1906 Primarius der chirurg.-gynäkolog. Abt. im Stadt. Krankenhaus, 1907 o. Prof. an der Univ. Greifswald, 1910 in Königsberg, 1911 in Leipzig. 1937 em., 1940 Ehrenmitgl. der Dt. Ges. für Chirurgie. Es gibt kaum ein Teilgebiet der Chirurgie, zu dem P. nicht wesentliche Beitrr. leistete. Als P.sche Krankheit oder P.sches Doppelflintensyndrom wird eine chron. Darmstenose durch spitzwinkelige Knickung des Darmes an der Flexura coli sinistra, bedingt durch Verwachsungen oder eine Coloptose, bezeichnet, die zu anfallsweisen Gas- und Kotstauungen führt. P. gab ein Darmkompressorium, eine weich fassende Klemme bei der Darmnaht, an. Für die Eröffnung des Kniegelenks empfahl er einen S-förmigen, medial von der Kniescheibe gelegenen Schnitt, der eine gute Übersicht über das vordere Gelenk erlaubt. Als P.scher Spritzversuch wurde die Prüfung der Durchgängigkeit der Gallenwege durch Einspritzung von Kochsalzlösung in den Stumpf des Ductus cysticus benannt.