Peche, Ferdinand (1820-1898), Mathematiker und Philanthrop

Peche Ferdinand, Mathematiker und Philanthrop. * Pisek (Písek, Böhmen), 1820; † Innsbruck, 26. 4. 1898. Erhielt seine mathemat.-physikal. Ausbildung an den Univ. Prag (Dr. phil.) und Wien sowie am Polytechnikum in Wien. 1851 legte er in Wien die Lehramtsprüfung für Mathematik und Physik ab und wurde Gymnasialprof. in Teschen. 1854 suppl. er die Lehrkanzel für Physik am Joanneum in Graz und habil. sich im selben Jahr an der dortigen Univ. für rationelle Mechanik. 1856 wurde P. vom Handelsmin. als Telegraphenoffizial II. KI. nach Serbien exponiert, 1857–64 war er Telegraphenoffizial I. Kl. in Wien, 1864 Dir. der Oberrealschule in Rakovac, wo er seine Schüler zu selbständigen Entwürfen auf dem Gebiet der Versicherungsmathematik anleitete. 1868–89 wirkte P. mit einem weitgefächerten Vorlesungsprogramm als o. Prof. der mathemat. Physik an der Univ. Innsbruck. Er hinterließ der Gemeinde Wilten sein Haus samt Park zur Erbauung eines Armenhauses.

W.: Integration der ellipt. Functionen in geschlossener Form, 1850; Allg. Auflösung der Gleichungen 3. Grades mit Vermeidung imaginärer Formen im irreduciblen Fall, 1851; Die Lebensversicherung als ein zweckmäßiges Mittel, um der Jugend eine Subsistenz zu gründen, Schulen zu organisiren und Gewerbe zu fördern, 1867.
L.: Amtsbl. der Landeshauptstadt Innsbruck, 1948, n. 11/12; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik, Tl. 1, 1929, s. Reg.; G. Oberkofler, Die Lehrkanzel für mathemat. Physik, in: Veröff. der Univ. Innsbruck 66, 1971, S. 121 ff.
(G. Oberkofler)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 384
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>