Pehr, Franz (1878-1946), Botaniker, Entomologe und Lehrer

Pehr Franz, Schulmann, Botaniker und Entomologe. * Wolfsberg (Kärnten), 13. 10. 1878; † Villach (Kärnten), 11. 7. 1946. Absolv. 1892–97 die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt und war dann im Schuldienst tätig: 1923–38 als Bürgerschul- bzw. Hauptschuldir. in Villach, bis 1940 als Leiter und Lehrer an der Kaufmänn. Fortbildungsschule, während des Ruhestandes an der Städt. Wirtschaftsschule. Er betreute auch das Musealherbar und den städt. Alpengarten in Villach. 1926 Schulrat. P. wurde um die Jh. Wende von Sabidussi in die Systematik und Floristik der Blütenpflanzen eingeführt und beschäftigte sich auch später intensiv mit Kryptogamen. Die von ihm veröff. florist. Gebietsmonographien aus Kärnten haben heute noch Gültigkeit. Viele Pflanzensippen wurden von ihm erstmals für Kärnten nachgewiesen, so die Strauchbirke (Betula humilis) und die Felsenschaumkresse (Cardaminopsis petraea). Er war auch maßgeblich an der Entdeckung der im Koralpengebiet endem. Sturzbachgemswurz (Doronicum cataractarum) beteiligt. Seinen Namen tragen Käfer (Carabus Fabricii var. Pehrii Vacher de Lapouche etc.), Algen (Euastrum Pehrii Beck-Managetta etc.) und Moose (Ceratodon purpurens var. Pehrii Latzel etc.). P.s wertvolle Smlg. von Blütenpflanzen und Kryptogamen werden im Mus. der Stadt Villach aufbewahrt.

W.: Die Produktionsverhältnisse in Kärnten, 1909; Eucarabus Ullrichi Germ., in: Carinthia II, Jg. 99, 1909; Die Verbreitung der Carabini in Kärnten, 1910; Kärntner Sagen, 1913; Kleine Heimatkde. von Kärnten, 1913; Die Flora der Drauterrassen in Unterkärnten, in: Österr. botan. Z. 66, 1916; Die Flora der kristallin. Kalke im Gebiet der Kor- und Saualpe, in: Mitt. des Naturwiss. Ver. für Stmk. 53, 1916; Die Wald- und Auenflora des unteren Lavanttales, in: Verhh. der Zoolog-botan. Ges. in Wien 68, 1918, Nachträge in: Carinthia II, Jg. 114/15, 1925; Vegetationsstud. im südöstlichen Kärnten, in: Österr. botan. Z. 69, 1919; Florist. Stud. im Bereich der Ossiacher Tauern, in: Verhh. der Zoolog.-botan. Ges. in Wien 80, 1930; Villachs Landschaft, in: Die Städte Dt.-Österr., hrsg. von E. Stein, Bd. 6, 1931; Ein Beitr. zur Flora des Ulrichsberges, in: Der Ulrichsberg – der Kärntner Berg, 1934; Das Mirnockgebiet in Kärnten. Eine pflanzengeograph. Stud., in: Carinthia II, Sonderh. 5, 1936; Florist. vom Standorte der Frühlingslichtblume (Bulbocodium vernum L.) in Kärnten, ebenda, Jg. 126, 1936; Zur Vegetationskde. des unteren Drautales (Spittal–Villach) in Kärnten, ebenda, Jg. 129, 1939; Zur Vegetationsgeschichte des Glantales und der Wimitzer Berge, ebenda, Sonderh. 9, 1946; Die Flora der Umgebung von Villach, 1948; etc.
L.: Carinthia II, Jg. 136, 1947, S. 178 ff.; Kärntner Lebensbilder, Bd. 3, 1974.
(G. H. Leute)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 391
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