Peithner von Lichtenfels, Eduard (1833-1913), Maler und Radierer

Peithner von Lichtenfels Eduard, Maler und Radierer. * Wien, 18. 11. 1833; † Berlin, 22. 1. 1913. Sohn des Philosophen Johann P. v. L. (1793–1866), Cousin des Folgenden, Neffe des Juristen und Politikers Thaddäus Frh. P. v. L. (s. d.), Schwager des Malers C. R. Huber (s. d.); stud. ab 1854 an der Akad. der bildenden Künste in Wien unter Th. Ender (s. d.) und F. Steinfeld, 1857/58 an der Akad. in Düsseldorf bei C. F. Lessing. Wurde 1868 Mitgl. der Akad. der bildenden Künste in Wien, an der er 1872–1901 als Prof. für Landschaftsmalerei wirkte, 1878–80 und 1897–99 Rektor. Nach seiner Pensionierung lebte er in Nürnberg und Berlin. Über pathet. gesteigerte, detailreiche Landschaften gelangte P. zu intimen Naturausschnitten und idyllischen Stimmungen. Er schuf Öl-, Tempera- und Pastellbilder, seine bevorzugte Technik jedoch war eine Mischung von Federzeichnung mit Aquarell. Diese Bll. sind frischer und reizvoller als seine Ölbilder. P., mehrfach ausgezeichnet, war auch ein bedeutender Lehrer, der seine Schüler zu intensiven Naturstud. anhielt. Er beteiligte sich an den Wr. Akad.Ausst., u. a. 1858 und 1859. 1861 stellte er als Mitgl. im Wr. Künstlerhaus aus, das ihm 1913 auch eine Gedächtnisausst. widmete.

W.: Schloß Liechtenstein, Öl, 1868, Hist. Mus. der Stadt Wien; Donauufer im unteren Prater, vor 1873, Gebirgslandschaft, 1877, beide Österr. Galerie, Wien; Ätna, Vesuv, 13 österr. Gebirgslandschaften, alle Naturhist. Mus., Wien; Aquarelle, Graph. Smlg. Albertina, Wien; Partie bei Gmünd, Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck; verschiedene Arbeiten. Oberösterr. Landesmus., Linz, Niederösterr. Landesmus., Wien, Mus. von Prag, Troppau, Bremen (Kunsthalle) etc. Originalradierungen und Illustrationen, in: Die österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild, 24 Bde., 1886–1902.
L. (meist unter Lichtenfels): N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 27. 1. und 10. 12. 1913; Kunstchronik 25, 1913/14, S. 332; Smlg. Prof. E. v. L., 1912; H. Schöny, Wr. Künstler-Ahnen, Bd. 2. 1975; B. Grimschitz, Österr. Maler vom Biedermeier zur Moderne, 1963; F. Jansa, Dt. bildende Künstler, 1912; Bénézit; Seubert; Thieme–Becker; Eisenberg, 1893, Bd. l; Das geistige Deutschland, 1898; Wurzbach; F. c. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 2/1, 1898; Die k. k. Akad. der bildenden Künste in Wien 1892–1917, 1917, S. 285 (mit Werkserzeichnis); M. Migacz, Die Landschaftsbilder im Naturhist. Mus. in Wien . . ., phil. Diss. Wien, 1972, S. 14 ff., 51 f., 87, 116. 127, 133 ff., 145 f.
(R. Schmidt)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 392f.
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