Pekarek Josef, Zellphysiologe. * Zwittau (Svitavy, Mähren), 6. 2. 1899; † UdSSR, 1943 (vermißt). Stud. ab 1920 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, dann an der Univ. Graz Naturwiss., insbes. Botanik, 1926 Dr. phil. Nach kurzer Tätigkeit an Siegmunds Privatlaboratorium für Mikroskopie in Stuttgart und an der Stoyschen Erziehungsanstalt in Jena trat P. in die von Keller begründete und geleitete biolog.-physikal. Arbeitsgemeinschaft in Prag ein; 1931 wurde er wiss. Hilfskraft am Pflanzenphysiolog. Inst., 1932 Priv.Doz. für Anatomie und Physiol. der Pflanzen, 1940 Prof. an der Univ. Graz, 1941 wurde er zur dt. Wehrmacht eingezogen. Die von Linsbauer (s. d.) und Weber in Graz gepflegte Zellphysiol. wird in P.s 21 Arbeiten deutlich durch physikal. Momente geprägt. P. gehört zu den ersten, die die zell- und gewebespezif. Vitalfärbung als physiolog. Methode benutzten (Elektivfärbung von Nektarien, von Schließzellen im Licht und im Dunkeln). Seine bedeutendste Leistung ist eine Methode zur Bestimmung der absoluten Viskosität des lebenden Protoplasmas; sie basiert auf der Brownschen Molekularbewegung und ist bis heute die einzige Möglichkeit geblieben, die Viskosität des Plasmas in situ physikal. einwandfrei zu bestimmen.