Pellis Ugo, Philologe und Schulmann. * Fiumicello (österr. Küstenland), 9. 10. 1882; † Görz, 17. 7. 1943. Stud. an der Univ. Innsbruck (vor allem bei Th. Gartner, s. d.) 1903–07 (1905 in Wien) Germanistik und Romanistik und nahm an der nationalen Bewegung der italien. Studenten teil. 1907–12 unterrichtete P. Dt. am Gymn. von Capodistria, 1912–25 am Gymn. F. Petrarca in Triest. Als Befürworter der kulturellen Einheit der durch die österr.-italien. Grenze getrennten Friulaner gründete er in Görz die Z. „Forum Julii“. Nach dem Anschluß an Italien gehörte P. 1919 zu den Förderern der Società filologica friulana und war 1921–23 deren Präs. Ab 1925 war er eifriger und kenntnisreicher Mitarbeiter vieler Z. sowie am italien. Sprachatlas, für den er Material in den verschiedenen Gegenden Italiens und Dalmatiens systemat. sammelte, wobei er sich insbes. mit dem dialektolog. Aspekt beschäftigte. Durch seine Ausbildung in deskriptiver Phonetik konnte er auch Spuren vieler nichtroman. bzw. roman. Idiome und Dialekte (Dt., Slowen., Kroat., Alban., Griech., Zigeunersprache bzw. Rumän., Katalan., Provenzal., Franko-Provenzal.) innerhalb der italien. Grenzen aufzeigen. 1935 übersiedelte P. nach Turin, dem Sitz des Ist. dell’Atlante Linguistico Italiano. 1942 kehrte er wieder nach Görz zurück. P., der seine wiss. Vorhaben nicht zu Ende führen konnte, hinterließ zahlreiche Schriften aus dem Gebiet der Philol. und sehr geschätzte Verse in friulan. Sprache.