Pembaur Josef d. Ä., Musiker. * Innsbruck, 23. 5. 1848; † Innsbruck, 19. 2. 1923. Sohn eines Verwaltungsbeamten und Gemeinderates, Vater der beiden Folgenden; stud. an der Univ. Innsbruck Jus, dann Musik in Wien (u. a. bei Bruckner, s. d., Komposition und Orgel) und München (u. a. bei Rheinberger Musiktheorie und Orgel), wo er mit P. Cornelius Freundschaft schloß. 1874 wurde er als Nachfolger Nagillers (s. d.) Musikver.Dir. in Innsbruck. P.s Initiative verdankte Innsbruck einen bedeutenden Aufschwung des Musiklebens; er war Dirigent einer von ihm begründeten Orchestervereinigung und der akadem. Gottesdienste in der Jesuitenkirche, ferner leitete er als Chormeister den Akadem. Gesangver., die Innsbrucker Liedertafel und den 1881 von ihm wieder ins Leben gerufenen Tiroler Sängerbund. Sein bes. Anliegen war die Gründung eines gemischten Chores für alljährliche Aufführungen von Oratorien. Große Verdienste erwarb er sich um die Schule des Musikver., in der er selbst den Unterricht für Sologesang, der Ausbildungskl. für Klavier, für Musiktheorie und vorübergehend auch für Orgel übernahm. P. bemühte sich mit Erfolg um eine finanzielle Besserstellung der Lehrer, konnte dadurch tüchtigere Kräfte gewinnen und das Ansehen der Schule heben. 1912 gelang es ihm, für die in unzureichenden Räumen untergebrachte Schule ein eigenes Gebäude zu schaffen (heute Konservatorium der Stadt Innsbruck). 1918 i. R. Obwohl in den Konzertprogrammen sein Interesse für moderne Musik zum Ausdruck kam, blieb P. als Komponist ein von Schumann ausgehender Nachromantiker vorwiegend lyr. Haltung. Zu seinen bedeutendsten Werken zählt die preisgekrönte Dt. Messe op. 62 (vor 1897). Seine Männerchöre wurden nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika aufgeführt. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, gehörte er auch der Komm. für Musik im Min. für Kultus und Unterricht an.