Pertile Giambattista, Theologe und Jurist. * Asiago (Venetien), 1. 1. 1811; † Padua (Venetien), 18. 3. 1884. Cousin des Vorigen; kam 1822 nach Padua und stud. am Priesterseminar (1833 Priesterweihe, 1834 Dr. theol.), wo er 1833–37 auch als Prof. tätig war. Ab 1837 vervollkommnete er in Wien seine theolog. Stud., unterrichtete ab 1838 an der Oriental. Akad. die italien. Sprache und war Seelsorger der Guardia nobile lombardoveneta. 1841–1858 lehrte er (von einer zeitweiligen Suspension aus polit. Gründen unterbrochen) Kirchenrecht an der Univ. Pavia, wo er auch zum Dr. jur. prom. wurde und 1846/47 Rektor war. P. wurde dann Prof. des Kirchenrechtes an der Univ. Padua und übernahm 1873 den Lehrstuhl für Völkerrecht, hielt aber weiterhin Vorlesungen in Kirchenrecht. Er bekleidete zahlreiche Ämter, u. a. war er Dekan der jurid. und Dir. der theolog. Fak., 1865/66 Rektor. Auf dem Gebiet des Völkerrechtes übernahm P., ohne an Utopien zu glauben, die Grundsätze des Gleichgewichtes und der Intervention, indem er die Richtlinien von einem universellen Ordnungsprinzip ableitete.