Peters Karl Ferdinand, Geologe und Mediziner. * Liebshausen (Libčeves, Böhmen), 13. 8. 1825; † Graz, 7. 11. 1881. Vater des Komponisten und Pianisten Guido P. (s. d.), Enkel des Mineralogen und Geognosten F. A. Reuss, Neffe des Geologen und Paläontologen A. E. Reuss; stud. an den Univ. Prag und Wien Med., 1849 Dr. med.; war dann Sekundararzt am Allg. Krankenhaus in Wien, 1850 Prof. für Naturgeschichte an der Realschule Graz, 1852 Geologe an der Geolog. Reichsanstalt. 1854 habil. sich P. an der Univ. Wien für Petrographie und Paläontol. der Oberen Wirbeltierklassen, 1855 wurde er o. Prof. der Mineral. an der Univ. Pest, 1861 o. Prof. der Mineral, an der Univ. Wien, 1864 o. Prof. der Mineral. und Geol. an der Univ. Graz, 1881 i. R. 1861 korr. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien, 1869/70 steir. Landtagsabg. P. begann seine wiss. Tätigkeit 1851 als kartierender Geologe in OÖ, Südböhmen, Salzburg, Oberkrainn und Kärnten sowie mit paläontolog. Arbeiten über Aptychen und Nerineen im österr. Jura. Später folgten bis 1864 geolog. und mineralog. Untersuchungen in Ungarn und Rumänien. In Graz, durch eine beginnende Lähmung weitgehend an Geländearbeiten gehindert, beschäftigte er sich vor allem mit paläontolog. Untersuchungen tertiärer Vertebratenfaunen. Wiss. interessant sind seine ersten paläoökolog. Untersuchungen foraminiferenführender Karbonatgesteine der alpinen Trias mit Hilfe von Dünnschliffen, histolog. Untersuchungen fossiler Knochen und die Beschäftigung mit Themen der Siedlungsgeol.