Petrinò, Alexander Frh. von (1824-1899), Politiker und Großgrundbesitzer

Petrinò Alexander Frh. von, Politiker und Großgrundbesitzer. * Waschkoutz a. Czeremosch (Vaškivci, Bukowina), 18. 5. 1824; † Czernowitz (Černivci), 17. 4. 1899. Entstammte einer griech. Familie aus der Moldau, die nach 1800 in der Bukowina großen Grundbesitz erworben hatte. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Bewirtschaftung des Gutes Budenitz, ab 1860 widmete er sich der Politik. Er war 1861–75 Landtagsabg., 1861–64 und 1867–1873 Reichsratsabg. 1870/71 Ackerbauminister im Kabinett Potocki. 1873 schied er aus dem Reichsrat, 1875 aus dem Landtag aus und widmete sich nur noch seinen Besitzungen. P., ein entschiedener Vertreter des Föderalismus und der autonomist. Politik, hatte hervorragenden Anteil an der Förderung der wirtschaftlichen Belange der Bukowina. Er war Mitbegründer des Bukowiner Ver. für Landeskultur, der Bukowiner Lokalbahnen AG und Präs. der Bukowiner Boden-Credit-Anstalt. An der Lösung der Frage der Grundablösung maßgeblich beteiligt, zählt er zu den Begründern des rumän. Genossenschaftswesens in der Bukowina. In Anerkennung seiner Bemühungen um das Zustandekommen der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn wurde er 1864 Ehrenbürger der Stadt Czernowitz.

L.: N. Fr. Pr. vom 9. 4. 1870 und vom 18. 4. 1899; Bukowinaer Post vom 20. 4., Czernowitzer Ztg. und Wr. Ztg. vom 18. 4. 1899; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session … (1867, 1873/74), 1867, 1873; Knauer; O. Knauer, Österr. Männer des öff. Lebens von 1848 bis heute, 1960; Wurzbach; 100 Jahre Landwirtschaftsmin., 1967, S. 63 f.
(E. Beck)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 6
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