Petruška, Franz (1814-1887), Jurist

Petruška Franz, Jurist. * Hochstadt a. d. Iser (Vysoké nad Jizerou, Böhmen), 14. 11. 1814; † Wien, 15. 1. 1887. Stud. 1836–39 an der Univ. Prag Jus (1842 Dr. jur.) und wirkte zuerst als Advokat und Richter in Prag. 1840 gehörte er zu den Gründern der Sophienakad. zur Förderung der klass. Musik, insbes. des Gesanges, in Böhmen, 1848 zu den Gründern des Prager Jurid. Lesever. 1849 Priv. Doz. für österr. Rechtsgeschichte an der Univ. Prag, 1850 Prof. des österr. bürgerlichen und Handelsrechtes an der reorganisierten Rechtsakad. in Preßburg (Bratislava). P. hielt seine Vorlesungen in dt. sowie in „slawischer“ Sprache. 1855–60 war er Richter in Preßburg und Hrsg. und Red. der in Preßburg erscheinenden angesehenen „Zeitschrift für Gesetzkunde und Rechtspflege zunächst in Ungarn, Croatien und Slawonien, Siebenbürgen, Serbien und dem Temeser Banat“, anschließend war er in Prag tätig und kämpfte als Dekan des Doktorenkollegiums der Prager jurid. Fak. für die Gleichberechtigung der tschech. Sprache an der Univ. 1877 Hofrat des Obersten Gerichtshofes in Wien.

W.: Compendium zum österr. bürgerlichen Gesetzbuche, 1853; Erläuternde Noten zur österr. Wechselordnung, 1853; zahlreiche Abhh. u. a. in Z. für Gesetzkde. und Rechtspflege… und Právník.
L.: Allg. Juristen-Ztg., 1887, S. 71; Jurist. Bll. 16, 1887, S. 43; Právněhistorické, studie, 1969; T. Ortvay, Száz év egy hazai főiskola életéből, 1884, S. 134 ff.; M. Navrátil, Almanach československých právniků, 1930.
(J. Morávek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 8
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