Petschnig, Johann (1821-1897), Architekt

Petschnig Johann, Architekt. * St. Georgen a. d. Südbahn (Sveti Jurij, Unterstmk.), 2. 5. 1821; † Graz, 19. 12. 1897. Nach Beendigung des techn. Stud. in Wien trat er 1841 in den Dienst der Grazer Baudion. 1851 kam P. als Bauadjunkt nach Ödenburg (Sopron). Hier befaßte er sich auch mit kunsthist. Stud. und führte die Aufnahme verschiedener hist. bedeutender Denkmäler durch (z. B. der Kirche von Ják). 1856 wurde P. zur Baudion. nach Ofen (Buda) versetzt. Noch im selben Jahr erhielt er eine Stelle als Lehrer für Freihandzeichnen an der Oberrealschule in Pest. 1861 verließ er Ungarn und kam als Prof. an die k. u. k. Gewerbeschule nach Wien. 1867 war er als offizieller Ber.Erstatter bei der Weltausst. in London. 1878 i. R., zog er nach Graz, wo er noch im Rahmen der k. k. Zentralkomm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale tätig war. P. wurde 1864 Korrespondent des k. k. Mus. für Kunst und Ind., 1868 Mitgl. der Wr. Akad. der bildenden Künste und erhielt den Titel eines Lavanter Diözesanarchitekten.

W.: Projekt für die Konkurrenz für die Votivkirche, Wien IX., 1854; 2 Triumphpforten für Pest und Ofen, anläßlich eines Besuches des K., 1857; protestant. Pfarrkirche, 1862 (Neunkirchen, NÖ); kath. Pfarrkirche, 1867–70 (Mauerkirchen, OÖ); Umbau des Sophiensaales, 1870 (Wien III.); Oberrealschule (Ofen); etc.
L.: Tagespost (Graz) vom 4. 2. 1880, 27. und 29. 1. 1889 und 7. 1. 1900; Z. des Hist. Ver. für Stmk., 1923, S. 141; Bénézit; Thieme–Becker; Wastler.
(G. Gsodam)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 10f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>