Pfluger, Josef (1857-1929), Bischof und Kanonist

Pfluger Josef, Bischof und Kanonist. * Raab (OÖ), 17. 2. 1857; † Wien, 10. 1. 1929. Sohn eines Tischlers; stud. ab 1877 an der Univ. Wien kath. Theol. Nach der Priesterweihe (1881) wirkte er als Kaplan an der Anima in Rom (1883 Dr. jur. canon.), ab 1883 als Stud. Präfekt, ab 1886 als Subrektor am Priesterseminar in Wien. 1889 Zeremoniär. 1890 Dr. theol. Im selben Jahr wurde P. Ordinariatssekretär und gab durch die Wiederbelebung des erstarrten Diözesandirektoriums und durch die Neubearb. des Diözesanrituale der Liturgie wertvolle Impulse. 1900 in das Domkapitel von St. Stephan berufen, wurde er mit der Ordnung der schwierigen Materie des Stiftungswesens betraut und u. a. zum Dir. des Allg. Kirchenbauver. bestellt. 1911 wurde P., der immer mehr in seine eigentliche Lebensaufgabe, die Verwaltung der Erzdiözese, hineinwuchs, Gen. Vikar Kardinal Nagls (s. d.) und Tit. Bischof von Harpasa. 1913 verwaltete er als Kapitelvikar die verwaiste Erzdiözese und diente dann Kardinal Piffl als Gen.Vikar. 1920 wurde er Dompropst und damit Kanzler der kath.-theolog. Fak. der Univ. Wien. 1927 wurde er zum Erzbischof (Tit. Macren.) ernannt.

L.: RP vom 11. 1. 1929; Allg. Rundschau (München) 26, 1929, S. 65; Kath. Kirchenztg., 1911. n. 18; St. Angela-Bl., 1911, n. 12, 1912, n. l; Wr. Kirchenbl. vom 13. 2. 1927, 20. und 27. 1. 1929; Correspondenz der Associatio perseverantiae sacerdotalis, 1929, n. 2; Wr. Diözesanbl. vom 1. 1. 1929 und 1. 5. 1963 (= Beitrr. zur Wr. Diözesangeschichte); Feierl. Inauguration, 1929/30; Kosch, Das kath. Deutschland; Krackowizer; O. Fried, Das Metropolitankapitel zu St. Stephan in Wien, phil. Diss. Wien, 1952, S. 123 ff.; Diözesanarchiv, Wien.
(F. Loidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 40f.
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